So verheerend der aktuelle Lockdown für einige Branchen ist, insgesamt dürfte der Schaden nicht so hoch wie bei den vorigen Schließungen ausfallen. Wifo-Experte Josef Baumgartner rechnet mit rund 400 Millionen Euro geringerer Wertschöpfung pro Woche. Grund: Weniger Betriebe leiden und der Tourismus ist weniger hart getroffen.
Konkret dürfte die Wirtschaftsleistung für diese drei Wochen um rund 5,25 Prozent geringer als im Jahresdurchschnitt von 2019 ausfallen. Beim Lockdown im vorigen Winter waren es hohe 6 Prozent, so Baumgartner. „Der Einbruch ist also weniger tief.“ Vor allem Industrie, Gewerbe, industrienahe Dienstleistungen bis hin zum Bau „haben weiter ein hohes Aktivitätsniveau“.
Das nun pro Woche erwartete reale Minus von 400 Mio. Euro ergibt sich, wenn man die Wirtschaftsleistung von 2019 mit dem aktuellen Einbruch gegenrechnet. Im ersten Lockdown war diese Differenz mit 1,5 Milliarden Euro dreimal so hoch (siehe Grafik), weil die Wirtschaft vorher gut lief und zudem sogar Industriebetriebe Corona-Einschränkungen hatten.
Derzeit hilft außerdem noch, dass der Wintertourismus in Westösterreich momentan in verkraftbarem Maß leidet. November und Dezember bringen dort nur etwa 4 Prozent der Nächtigungen, ergänzt Wifo-Kollege Oliver Fritz. Städte und Thermen seien dafür jedoch voll getroffen.
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