„Wäre sinnvoll“

Biontech-Chef rät zu Booster nach drei Monaten

Wissenschaft
10.12.2021 08:41

Das Nationale Impfgremium in Österreich empfiehlt eine Corona-Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten, genauso sieht das die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland. Doch der Biontech-Gründer Ugur Sahin denkt nicht, dass das reicht, um die Omikron-Variante zu stoppen. Er rät, sich bereits nach der Hälfte der von den Behörden empfohlenen Zeit einen Booster verabreichen zu lassen.

„Mit Blick auf Omikron sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz. Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten“, erklärte Sahin dem Magazin „Spiegel“. Das sei in Großbritannien bereits üblich.

Die Pharmakonzerne Biontech und Pfizer hatten diese Woche erklärt, dass drei Dosen ihres Impfstoffs für einen Schutz vor der neuen Omikron-Variante nötig seien. Nach nur zwei Stichen sei man laut Laboruntersuchungen nicht ausreichend vor einer Infektion geschützt. Allerdings brauchen sich doppelt Geimpfte nicht vor einer schweren Erkrankung fürchten.

Ugur Sahin und seine Ehefrau, Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci, durften bereits Deutschlands Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel bei sich begrüßen. (Bild: AFP)
Ugur Sahin und seine Ehefrau, Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci, durften bereits Deutschlands Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel bei sich begrüßen.

Auch EMA empfiehlt drei Monate Abstand 
In Deutschland ist es aktuell nur in Ausnahmefällen möglich, sich bereits fünf Monate nach der letzten Dosis einen Booster zu holen. Eine Verkürzung des Impfabstandes kann laut Stiko „im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden“. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA dagegen ist derselben Meinung wie Sahin: Aktuell sprächen „die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis“ nach nur drei Monaten.

Nach dem Auftauchen der neuen Virusvariante Omikron kündigte Biontech an, bereits einen angepassten Impfstoff zu entwickeln. „Dieses Vakzin könnte dann bereits bei der vierten Impfung verwendet werden. Ob wir den Schlüssel für eine volle Produktion überhaupt umdrehen, ist noch nicht entschieden. Momentan sind verschiedene Omikron-Varianten unterwegs, und es ist noch nicht klar, welche sich durchsetzt und welche dann im Impfstoff sein soll“, so der Biontech-Gründer gegenüber „Spiegel“. Ob überhaupt ein neuer Impfstoff notwendig sei, werde sich wohl erst in einigen Wochen herausstellen.

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