Österreich nicht dabei
EU nimmt 40.000 Flüchtlinge aus Afghanistan auf
15 EU-Mitgliedsstaaten haben sich angesichts der dramatischen Lage nach der Machtübernahme der Taliban zur Aufnahme von 40.000 afghanischen Flüchtlingen bereit erklärt. Österreich befindet sich nicht unter den teilnehmenden Staaten. Deutschland nimmt rund 25.000 Personen auf.
Damit verfolgt der neue Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) den Kurs seines Vorgängers, des jetzigen Bundeskanzlers Karl Nehammer, der sich stets gegen weitere Aufnahmen aussprach. Im EU-Vergleich leiste Österreich bereits aktuell einen überproportional großen Beitrag, „eine Teilnahme am Resettlement ist in Anbetracht dieser Ausgangslage ausgeschlossen“, hieß es in einem Statement gegenüber der APA. Was Österreich betrifft, so haben mit Stand 31. Oktober alleine in diesem Kalenderjahr über 28.000 Menschen einen Antrag auf internationalen Schutz in Österreich gestellt, davon 5300 aus Afghanistan.
In den vergangenen Monaten haben die EU-Staaten nach Angaben der Kommission bereits rund 28.000 Menschen aus dem Land aufgenommen. Die nun genannten 40.000 kommen demnach hinzu.
„Beeindruckender Akt der Solidarität“
Einem Brief der EU-Innenkommissarin Ylva Johansson zufolge gibt es ganz konkret 38.146 Zusagen - den größten Anteil mit rund 25.000 Flüchtlingen will Deutschland aufnehmen. „Ich denke, dass dies ein beeindruckender Akt der Solidarität ist“, so Johansson nach dem Treffen der Innenminister in Brüssel.
Landau für Aufnahme
Caritas-Präsident Michael Landau hofft laut Kathpress, dass sich Österreich doch noch an der Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan beteiligen wird.
„15 EU-Länder wollen 40.000 besonders verletzliche Menschen aus Afghanistan aufnehmen. Dass Österreich bei dieser breit getragenen europäischen Solidaritätsaktion nicht dabei sein soll, halte ich für höchst bedauerlich“, erklärte Landau am Freitag. „Ich hoffe, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“
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