Bianca Hartmann aus Neusiedl am See ist die Diskussionen leid: Ihre Weinbar Largo bleibt bis 10. Jänner geschlossen. Zu verwirrend sind die Regelungen - in einer Bar darf man nicht sitzen und in einem Restaurant nicht stehen - und dann trotzdem noch Einschränkungen für vollständig Geimpfte.
Nach den Regelungen müsste sie komplett auf ihre Stehplätze verzichten und damit die Hälfte ihres Lokals. Die Betriebskosten des Largo, das normalerweise täglich geöffnet ist, würden auf diese Weise die Einnahmen überschreiten. Keine leichte Entscheidung für die leidenschaftliche Wirtin, welche die Begegnungen mit ihren Gästen vermisst. Aber nach den sechseinhalb Monaten 2020 und 2021, die Lockdown bedingt geschlossen waren, werden sie und ihre Mitarbeiter die nächsten vier Wochen auch noch überstehen.
Noch schwerer ist es für Klaus Glavanics aus Markt Neuhodis: Der Unternehmer und Gastronom hat viel höhere Fixkosten: Allein für sein Hotel Telegraph in Oberwart benötigt er sein Stammpersonal, um den laufenden Betrieb in Gang zu halten. Trotzdem sind fast 90 Prozent der geplanten 60 Weihnachtsfeiern abgesagt worden. Glavanics hat bereits Kurzarbeit angemeldet, wird aber noch abwarten, ob er seine Mitarbeiter auch in diese gehen lässt.
Hotel Ohr ist optimistisch
Ganz anders die Situation beim Traditionsunternehmen, dem Restaurant und Hotel Ohr in Eisenstadt. Inhaber Johannes Ohr kann es kaum erwarten, wieder aufzusperren. „Ich bin stolz darauf, dass wir alle Mitarbeiter halten konnten. Im langen Lockdown waren sie in Kurzarbeit, dieses Mal haben wir sogar auf diese Maßnahme verzichtet“, erzählt der Unternehmer im „Krone“-Gespräch.
Bereits am Freitag begannen er und sein Team mit den Vorbereitungen für die Öffnung am morgigen Sonntag: „Wir haben das gesamte Haus auf Hochglanz geputzt, Lebensmittel eingekauft und Tische hergerichtet.“ Für den ersten Tag sei sein Restaurant bereits jetzt so gut wie ausgebucht: „Ich bin zuversichtlich, dass das für uns im Burgenland der letzte Lockdown war und wir jetzt endlich durchgehend offen halten können.“ Wenngleich auch er einräumt, dass die Omikron-Variante die große Unbekannte sei. Für die Gäste gilt die 2-G-Regel, einen Kundenschwund befürchtet der erfahrene Gastronom dennoch nicht: „Fast alle unserer Gäste sind schon geimpft. Wir mussten auch vor dem Lockdown nur ganz wenige wegschicken. Mein Team und ich sind hochmotiviert.“
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