Er nimmt sich beim Thema Murtalbahn schon lange kein Blatt mehr vor den Mund - jetzt platzt dem Murauer Bürgermeister Thomas Kalcher aber endgültig der Kragen. Und das, obwohl das Land angekündigt hat, fünf Millionen Euro in die Fahrzeuge zu investieren. Vom großen Wurf ist man aber noch weit entfernt.
Nach neun Monaten fand am Donnerstag wieder eine Sitzung der Steuerungsgruppe zur Murtalbahn statt, besetzt neben Regional- auch mit Landespolitikern und Fachbeamten. Dass quasi mit Ende der Sitzung eine den Bürgermeistern vorher unbekannte Presseaussendung des Landes veröffentlicht wurde, in der die Investition verkündet wurde, stößt Kalcher sauer auf.
„Das ist ein Affront“, sagt er „stinksauer“. Denn von einer Vision zur Zukunft der Murtalbahn - eine Elektrifizierung der Strecke, neue Zuggarnituren - ist man noch weit entfernt, ebenso von einer Fahrtzeit unter 30 Minuten zwischen Murau und Unzmarkt. „Das ist aber notwendig für die Anschlüsse zu den ÖBB-Zügen.“
Bund müsste tief in die Tasche greifen
Die Elektrifizierung kostet laut Berechnungen des Landes 350 Millionen Euro, der Bund müsste mitzahlen. Eine Arbeitsgruppe wurde eingerichtet - Vertreter aus der Region sind laut Kalcher nicht am Gesprächstisch.
Die Murtalbahn soll auch nicht mehr benötige Fahrzeuge von der Zillertal- und der Pinzgauer Lokalbahn bekommen. In Salzburg übrigens ist der zuständige Landesrat Stefan Schnöll froh über die angekündigte Investition in der Steiermark, sie gehe aber nicht weit genug. Er drängt auf die Elektrifizierung der Strecke und mehr Tempo beim Bund.
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