100 Tote befürchtet
24 Tornados in den USA zogen Spur der Verwüstung
In den USA sind bei 24 Tornados Dutzende Menschen getötet worden. Alleine im Südwesten des Bundesstaates Kentucky könnte es bis zu 100 Tote gegeben haben, sagte Gouverneur Andy Beshear. Im Bundesstaat Illinois ließ ein Wirbelsturm das Dach eines Verteilerzentrums des Online-Händlers Amazon teilweise einstürzen (siehe Video oben). In Arkansas erfasste ein Tornado ein Pflegeheim, mindestens zwei Menschen starben. Im Ort Earlington entgleiste ein Zug und raste in mehrere Häuser.
Betroffen war in Kentucky vor allem der Ort Mayfield. Dort sei das Dach einer Kerzenfabrik eingestürzt. Einem lokalen TV-Sender sagte Gouverneur Beshear, dass die Zahl der Toten in Mayfield „deutlich höher“ liegen könnte als derzeit geschätzt: „Ich befürchte, dass es mehr als 50 Tote in Kentucky gibt, vermutlich eher 70 bis 100. Die Berichte sind wirklich herzzerreißend.“
Im Ort Earlington war auch ein Zug entgleist und in mehrere Häuser gerast. Experten untersuchten, welches Material er geladen hatte und wie viele Menschen in der Gegend verletzt wurden, sagte der Sheriff von Hopkins County, Matt Sanderson, Medien zufolge dem Lokalsender KYWX. Bisher gab es demnach dort lediglich Berichte über Leichtverletzte.
24 Tornados wüteten in fünf US-Staaten
CNN zufolge wüteten mindestens 24 Tornados in fünf US-Bundesstaaten. Auf einer Karte des Senders war zu sehen, dass sich das betroffene Gebiet von Norden nach Süden zog. Betroffen waren neben Kentucky, Arkansas und Illinois auch Tennessee und Missouri. Ein Überblick über Schäden und mögliche Opfer in den betroffenen Gebieten war zunächst äußerst schwierig, da sich die Angaben schnell änderten.
Vermutet wird, dass der Wirbelsturm einen 240 Meilen (ca. 386 km) langen Weg gezeichnet hat. Wenn der Tornado ohne Unterbrechung am Boden blieb, wird er die längste Tornadostrecke in der Geschichte der USA gehabt haben und der Erste sein, der vier Bundesstaaten durchquerte. Gouverneur Beshear zufolge wütete der stärkste Tornado mit Windgeschwindigkeiten von umgerechnet bis zu 322 km/h.
Eingeschlossene aus Amazon-Lager befreit
Zum Zeitpunkt des Unglücks am Freitagabend Ortszeit in Edwardsville nahe der Großstadt St. Louis hätte sich eine nicht bekannte Zahl von Menschen in dem Amazon-Gebäude aufgehalten, sagte der örtliche Polizeichef, Mike Fillback. Rettungskräfte hätten zahlreiche Eingeschlossene aus dem Gebäude herausholen können. Unklar sei aber, wie viele noch innen verharrten. Amazon-Sprecher Richard Rocha sagte, der Konzern prüfe die Situation. „Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Angestellten und Partner hat jetzt unsere höchste Priorität.“
In Arkansas erfasste einer der Tornados ein Pflegeheim, Rettungskräfte durchsuchten das zerstörte Gebäude und fanden mehr als 20 Menschen, sagte ein örtlicher Beamte. Es gab mindestens zwei Todesopfer.
Die Lage in den Gemeinden sei schwierig, da ein Mobilfunkmast offenbar zerstört worden sei. In Tennessee forderten die Unwetter am frühen Samstag mindestens drei Menschenleben, sagte Dean Flener, Sprecher der Tennessee Emergency Management Agency.
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