Judith Hartweger ist eine Frau, die nicht gerne im Mittelpunkt steht. Seit dem Jahr 2010 leitet sie die Gruft, die wohl bekannteste Obdachlosenunterkunft Wiens unweit der Mariahilfer Straße, und ist dort so etwas wie die gute Seele des Hauses. Sprichwörtlich Tag und Nacht ist Hartweger dort gemeinsam mit ihrem Team für wohnungslose Männer und Frauen im Einsatz, denn die Gruft ist immer geöffnet. An 365 Tagen im Jahr. Rund um die Uhr. Gerade in der jetzigen Jahreszeit mit Schnee, Eis und Kälte einfach unerlässlich. Denn Hilfe und Mitmenschlichkeit kennt weder Lockdown noch Ausgangssperren. Bereits Mitte der 90er-Jahre hat die gebürtige Steirerin als Praktikantin in der Einrichtung für Obdachlose der Caritas Wien begonnen, damals noch im Betreuerdienst. Seitdem haben sie die Gruft und ihre Bewohner nicht mehr losgelassen. Bis heute empfindet sie es als echtes Privileg und große Ehre, mit ihren Klienten arbeiten zu dürfen. „Man kann das schwer beschreiben. Das ist nicht einfach nur eine Arbeit, sondern ein wertvoller Abschnitt in meinem Leben. Ich kann dadurch wahnsinnig viele Spuren hinterlassen“, so die Mutter einer 13-jährigen Tochter.
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