Erst mussten sie um ihre Kinder kämpfen, nun ums finanzielle Überleben. "Seit mein Sohn Samuel zu Weihnachten von seiner Mutter entführt worden ist, bin ich etwa 15.000 Kilometer zu Gerichts- und gescheiterten Besuchsterminen gefahren, hab' für Fahrt-, Anwalts- und Gerichtskosten schon mehr als 40.000 Euro bezahlt. Dafür sind alle Rücklagen, die Samuels Zukunft und den Erhalt unseres Hauses sichern sollten, draufgegangen, ich werde Kredite aufnehmen müssen", erklärt der Vater seine finanzielle Situation, in die er völlig schuldlos geraten ist.
Nicht besser ergeht es der Mutter nach dem Kampf um ihren Sohn Evangelos, den ihr griechischer Ex-Gatte unbedingt nach Santorin rückführen lassen wollte. "Dass die Verfahren so ausufern, war nicht absehbar. Ich musste aber bereits mehr als 40.000 Euro für Anwälte und Gerichte bezahlen," rechnet die Leondingerin vor.
Kosten steigen weiter
Die letzte sinnlose Vorladung nach Naxos und Rückstände ließen offene Forderungen wieder auf 6.750 Euro steigen. "Wie ich das mit meinem Gehalt als Krankenschwester bezahlen soll, weiß ich nicht", verzweifelt auch sie an den Kosten. Und die können noch weiter steigen: Weil sie nicht, wie vom Ex-Gatten gefordert, Evangelos während der Osterferien am Montag nach Santorin gebracht hat, drohte er ihr mit einer neuen Anzeige. Aus den Sozialtöpfen des Landes ist nichts zu erwarten – geringe Finanzhilfe gebe es nur für kaputt gegangene Haushaltsgeräte.
von Johann Haginger, "OÖ Krone"
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