Nach der Bluttat mit zwei Frauen als Todesopfer klagen Angehörige an: „Alle wussten, wie er war!“ Hätte der brutale Doppelmord von Wals bei Salzburg im vergangenen Mai verhindert werden können?
Hinter vorgehaltener Hand wird in Freundes- und Familienkreisen von Behördenversagen gesprochen, denn dreimal wurde der mutmaßliche Mörder, der in Wien in U-Haft auf seinen Prozess wartet, vor der Wahnsinnstat bereits angezeigt: am 15. Juni 2020, am 20. September 2020 und am 19. Jänner in diesem Jahr - wegen Stalking, Betrug und gefährlicher Drohung. Doch es kam in keinem Fall zu einer gerichtlichen Verurteilung.
Einmal schlug der Bruder des späteren Opfers bei der Polizei Alarm, ein anderes Mal der ehemalige Arbeitgeber, dem Gottfried O. (51) eine scharfe Pistole zwischen die Beine gehalten hatte. Und eine ehemalige Nachbarin erstattete wegen Stalking Anzeige – alles blieb ohne Konsequenzen.
„Ausbeuterisch, sadistisch, herabwürdigend“
Rückblick: In der Nacht auf 6. Mai wurde in Wals bei Salzburg-Stadt - die „Krone“ berichtete - die 50-jährige Helga B., Cousine des deutschen TV-Moderators und Volksmusikers Stefan Mross (46), erschossen. Kurze Zeit später auch ihre zu Hilfe eilende Mutter Ingrid B. (76).
Wie die deutsche „Bild am Sonntag“ berichtet, wurde dem mutmaßlichen Doppelmörder - es gilt die Unschuldsvermutung - nun attestiert, dass er „eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit emotional instabilen, dissozialen und narzisstisch-sadistischen Anteilen“ hat.
Zwei Ex-Partnerinnen beschreiben den 51-Jährigen als „ausbeuterisch, emotional sadistisch, herabwürdigend“. Eine Verflossene sagte sogar, dass er einst versucht haben soll, sie mit einem Polster zu ersticken.
Bei dem kommenden Doppelmordprozess droht dem 51-Jährigen lebenslange Haft.
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