Noch gibt die neu entdeckte Omikron-Variante viele Rätsel auf. Ersten Erkenntnissen zufolge dürften die Verläufe milder sein als bei anderen Coronavirus-Varianten. Die Symptome bei einer Infektion mit Omikron dürften sich im Vergleich zu seinen Vorgängern ebenfalls unterscheiden. Ungewöhnliche Symptome treten dabei laut Medizinern bei Kindern auf.
Die Entwicklung der neuen Variante wird von Gesundheitsexperten besorgt verfolgt. Sie breitet sich auf der ganzen Welt wie ein Lauffeuer aus, in Großbritannien betrifft bereits jede dritte Infektion mit Covid-19 Omikron. Sogar einen Todesfall gibt es hier schon zu beklagen.
„So anders, und milder als die, die ich zuvor behandelt hatte“
In Südafrika wurde die Mutation erstmals entdeckt. Dort ansässige Mediziner beobachten dort ungewöhnliche Symptome, die in Zusammenhang mit einer Omikron-Erkrankung auftreten. „Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit, und wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen“, erklärte die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, Angélique Coetzee, gegenüber dem britischen Sender BBC. Ein Kratzen im Hals und trockener Husten seien typisch, Fieber trete dagegen weniger oft aus. Die Symptome seien „so anders und milder als die, die ich zuvor behandelt hatte“, führte Coetzee aus.
Kein Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns
Keiner der Erkrankten habe über einen verschwundenen Geruchs- oder Geschmackssinn geklagt. Je mehr der Erreger mutiere, desto weniger oft treten Sinnesverluste auf, wie auch britische Forscher bereits feststellten. Schon nach dem Auftreten Delta-Variante konnte beobachtet werden, dass Geruchs- und Geschmackssinn weniger häufig mit dieser Mutation verloren gingen.
Auch bei den Ungeimpften sei die Omikron-Infektion mild verlaufen, berichtete Coetzee weiter. Keiner der Patienten hätte eine Spitalsbehandlung gebraucht - das könne aber auch am niedrigen Durchschnittsalter der Erkrankten liegen. Sie äußerte gegenüber „Telegraph“ die Sorge, dass Omikron ältere Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes viel härter treffen könnte
Ungewöhnlicher Hautausschlag bei Kindern
Bei vielen Kindern, bei denen Omikron diagnostiziert wurde, wurde außerdem ein ungewöhnlicher Hautausschlag festgestellt. Laut einem britischen Hausarzt sei dieser bei 15 Prozent der jungen Patienten aufgetreten, zudem klagten sie über Müdigkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. „Wir hatten schon immer eine kleine Kohorte von Patienten mit Covid, die einen seltsamen Ausschlag bekamen“, so David Lloyd zu Sky News. Aber die hohe Anzahl der Betroffenen sei außergewöhnlich.
„Wir lernen also allmählich etwas mehr über das Virus und fangen an, danach Ausschau zu halten“, erklärte Lloyd, warum die Beobachtung der Unterschiede die Symptomen betreffend wichtig sei. Auch er sieht die neue Variante im Vormarsch: „Hoffen wir also, dass es nicht so tödlich ist wie Delta, und hoffen wir, dass wir es in den Griff bekommen. Aber es ist eine besorgniserregende Zeit.“
Britischer Premier glaubt nicht an „mildere Variante“
Pessimistischer als die Mediziner sieht der britische Premier Boris Johnson die Lage. Nachdem der erste Todesfall nach einer Omikron-Variante verzeichnet werden musste, erklärte der Politiker, dass die Annahme, dass es sich bei Omikron um eine „mildere Variante“ handle, beiseitegelegt werden müsse. „Leider führt Omikron auch zu Krankenhausaufenthalten und es wurde leider bestätigt, dass mindestens ein Patient mit Omikron gestorben ist“, so Johnson.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.