Sturmopfer-Angehörige:

Amazon-Arbeiter starb, weil er nicht heim durfte

Web
13.12.2021 20:00

Die Tornado-Serie hat in den USA Dutzende Tote gefordert, darunter auch Larry Virden (46). Der Amazon-Mitarbeiter starb, als das Dach eines riesigen Warenlagers einstürzte. Als die Sturmwarnung kam, wollte er noch zu seiner Freundin nach Hause, doch der Chef erlaubte es ihm nicht. Jetzt ist er tot.

„Ich habe eine SMS von ihm bekommen. Als die Sturmwarnung kam, wollte er sofort zu mir fahren“, berichtet die Freundin von Larry. „Doch dann meinte er, Amazon lasse ihn nicht gehen, obwohl wir keine 13 Minuten von der Halle entfernt wohnen.“ 

Diese Satellitenaufnahme des Anbieters Maxar Technologies zeigt das Ausmaß der Zerstörung am Amazon-Warenlager in Edwardsville, Illinois. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Diese Satellitenaufnahme des Anbieters Maxar Technologies zeigt das Ausmaß der Zerstörung am Amazon-Warenlager in Edwardsville, Illinois.

Wenig später traf der Tornado das Warenlager und tötete neben Larry weitere fünf Arbeiter. Als sie starben, befand sich Firmengründer Jeff Bezos in Texas und begrüßte die Crew, die mit dem dritten Flug seiner New-Shepard-Rakete abgehoben war - und postete das auf Instagram.

Für viele kam das Mitgefühl von Jeff Bezos zu spät. (Bild: AFP/Getty Images/Drew Angerer)
Für viele kam das Mitgefühl von Jeff Bezos zu spät.

Die Toten und die Tragik in Illinois erwähnte der 57-Jährige aber nicht. Erst viel später äußert er sich: „Unser Herz ist gebrochen über den Verlust unserer Freunde aus dem Team, und unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien und ihren Lieben.“ 

Unterdessen schwindet die Hoffnung, nach dem Durchzug einer ganzen Serie von Tornados durch mehrere US-Bundesstaaten noch Überlebende zu finden. Bislang gaben die Behörden der betroffenen Regionen die Zahl der Toten mit 94 an. Die Suche läuft aber noch.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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