Tiere zu Weihnachten

Wenn lebendige Geschenke unterm Baum landen

Tirol
14.12.2021 20:00

Tiere gelten in Österreich seit über 30 Jahren nicht mehr als Sache. Trotzdem landen sie immer wieder als Geschenk unterm Christbaum. Vor allem, wenn sie mit einem Tier überrascht werden, sind viele frisch gebackenen Besitzer überfordert - und die Vierbeiner landen im Tierheim. Der Tierschutzverein für Tirol appelliert einmal mehr, es sich gut zu überlegen, ob man ein Lebewesen verschenkt.

„Wie zur besinnlichen Zeit jedes Jahr mit fühlenden Lebewesen umgegangen wird, können wir gar nicht nachvollziehen“, schüttelt Michelle Schneeweiss vom Tierschutzverein für Tirol den Kopf. Noch an den Feiertagen gehen in der Regel die ersten Anrufe in den Tierheimen ein - Beschenkte wollen ihre pelzigen Präsente wieder loswerden. „Nicht immer werden wir dabei freundlich nach einem Platz gefragt. Wir merken deutlich den Druck der unfreiwilligen Neo-Tierbesitzer“, schildert Schneeweiss.

Oft landen Kleintiere als Überraschung unterm Christbaum. (Bild: Tierschutzverein für Tirol)
Oft landen Kleintiere als Überraschung unterm Christbaum.

Oft ist der Vierbeiner unterm Baum als Überraschung gedacht und der Beschenkte dementsprechend unvorbereitet auf die Beherbergung eines Haustieres. Mit Ausstattung, Futter oder Tierarztbesuchen werde der neue Tierbesitzer oft alleine gelassen. „Auch Zeitaufwand und notwendigen Platz für ein Tier hat man allzu oft nicht genügend bedacht. Dies führt schnell zur Entscheidung, sich von dem Tier wieder zu trennen.“

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Jedes Tier hat ein Recht darauf, nicht neben Geschenken unter dem Baum zu liegen, sondern wohl überlegt mit viel Geduld und vor allem mit Liebe ausgewählt zu werden.

Tierschutzverein für Tirol

Die meisten Verkäufer nehmen Tiere nicht mehr zurück
Doch ein fühlendes Lebewesen lässt sich nicht umtauschen wie ein Kleidungsstück. Ein Tier muss sich nach jedem Wechsel des Zuhauses neu einleben, und nicht jedes kommt damit gut zurecht - viele leiden still. Die meisten Verkäufer würden die Haustiere laut Tierschutzverein für Tirol nicht mehr zurücknehmen. Sie seien vor Weihnachten ebenso in der Pflicht wie die Käufer. „Jedes Tier hat ein Recht darauf, nicht neben Geschenken unter dem Baum zu liegen, sondern wohl überlegt mit viel Geduld und vor allem mit Liebe ausgewählt zu werden.“

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