Die Corona-Pandemie begleitet uns seit 22 Monaten - doch erstmals in dieser Krise haben wir heuer den Fall, dass nicht nur das Coronavirus mit all seinen Mutationen um den Erdball reist, sondern auch das Grippevirus. Im vergangenen Winter gab es so gut wie keine Influenzafälle - in diesem wird dies anders sein. Die Gefahr liegt in einer Doppelinfektion.
Im Vorjahr habe es so gut wie keine Grippeaktivität geben, sagte Monika Redlberger-Fritz, Leiterin des Nationalen Referenzlabors für die Erfassung und Überwachung von Influenza-Virusinfektionen und Mitglied des Nationalen Impfgremiums, am Dienstag im Rahmen eines Pressegespräches zum Thema Corona-Impfung bei Kindern. Die Möglichkeit der Doppelinfektion betrifft aber natürlich nicht nur die Kleinen der Gesellschaft.
Saisonale Gruppe „beginnt um uns herum“
Noch gebe es in Österreich keinen Grippefall, doch „es beginnt um uns herum“, so Redlberger-Fritz, die etwa Russland, wo das Virus schon weit verteilt sei, Schweden mit regionalen Virus-Aktivitäten, aber auch Frankreich, Portugal und Deutschland nannte. Das Problem: Das Grippevirus sei ein reisendes Virus. Dementsprechend könne man davon ausgehen, dass die Grippe heuer in Österreich Einzug halten - und dabei für eine bisher nicht bekannte Situation sorgen wird: eine zeitgleiche Zirkulation mit dem SARS-CoV-2-Virus. „Diese Saison werden wir eine andere Situation haben als letztes Jahr“, so die Expertin.
Auch für die Intensivstationen könnte dies eine weitere Belastung bedeuten. In der Saison 2019/2020, als das Coronavirus noch so gut wie nicht zirkulierte, hätten die europäischen Länder pro Woche 400 Influenza-Patienten auf den Intensivstationen versorgen müssen - auch aus der Altersgruppe der Unter-Vierjährigen. Heuer stehe man in Europa bereits bei 41 Grippe-Intensivpatienten, neun davon unter vier Jahren.
Auch bei Kindern gleichzeitige Impfung möglich
Die wirksamste Prophylaxe gegen beide Infektionen seien Impfungen. Auch bei Kindern (der Grippeimpfstoff ist für Babys ab sechs Monaten zugelassen, die Coronaschutzimpfung ab fünf Jahren) sei es laut der Medizinerin möglich, beide Injektionen zum selben Zeitpunkt verabreichen zu können. Sollten sich Eltern deswegen Sorgen machen, ist ein größerer Zeitabstand möglich. Die Influenzaimpfung wird gratis angeboten und bei Kindern als Nasenspray verabreicht.
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