Expertin schlägt Alarm

Omikron-Verbreitung in Europa wohl noch schneller

Ausland
14.12.2021 15:36

Eine britische Expertin sieht Anzeichen dafür, dass sich die Omikron-Variante des Coronavirus noch schneller verbreiten könnte als bisher angenommen. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Infektionen mit der Variante innerhalb von zwei bis drei Tagen verdoppelt, sagte die medizinische Chef-Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSA), Susan Hopkins. „Es scheint im Moment, als sei diese Wachstumsrate eher noch kürzer als länger.“

Sie sei besorgt darüber, wie viele Menschen sich jeden Tag infizieren, und rechne mit sehr schwierigen Wochen, berichtete Hopkins am Dienstag in London vor einem Parlamentsausschuss.

Richard Neher, der Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, warnte auf Twitter vor zu schnellen Schlussfolgerungen, sollten die Omikron-Fallzahlen in einem Land vermeintlich nicht mehr so schnell ansteigen wie zunächst. Es sei angesichts sehr hoher Fallzahlen wahrscheinlich, dass Test-Kapazitäten an ihre Grenzen kämen und es zu Verzögerungen bei der Meldung von Fällen komme, schrieb er.

(Bild: stock.adobe)

In einem am Montag von seiner Universität veröffentlichten Interview hatte Neher gesagt, dass Omikron andere Varianten wie Delta schon in Kürze europaweit verdrängt haben dürfte. Wenn die Entwicklung so weitergehe wie bisher, werde Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend sein.

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Die Übertragungsrate ist dreimal so hoch wie bei Delta. Grund dafür ist, dass sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte infizieren.

Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel

Die Übertragungsrate sei dreimal so hoch wie bei Delta. Grund dafür sei, dass sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte infizieren. Gegen eine Ansteckung seien Geimpfte bei der Delta-Variante besser geschützt gewesen als nun bei Omikron.

Omikron: Daten zeigen geringere Impfwirksamkeit
Eine vorläufige Auswertung der südafrikanischen Krankenversicherungsgruppe Discovery weist auf einen merklich verminderten Impfschutz bei Omikron hin. Der Schutz vor Ansteckung sinke auf 33 Prozent, verglichen mit 80 Prozent bei der zuvor kursierenden Delta-Variante, teilte die Gruppe am Dienstag mit. Ausgewertet wurden Fälle nach doppelter Impfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer.

(Bild: stock.adobe.com)

Die Wirksamkeit mit Blick auf eine schwere Erkrankung ist demnach von 93 Prozent auf 70 Prozent reduziert. Grundlage der Analyse waren den Angaben zufolge rund 211.000 positive Testergebnisse aus dem Zeitraum 15. November bis 7. Dezember, von denen etwa 78.000 auf Omikron zurückgeführt wurden.

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