Die neue Variante hat Österreich erreicht: 59 Fälle sind bisher bestätigt (siehe Video oben). Es braucht wohl eine Vakzin-Anpassung. Nächste Herausforderung: Erstmals gibt es Grippe und Corona parallel.
Der Lockdown ist zur rechten Zeit gekommen: Sonst wäre Omikron längst überall verteilt. So hat uns das Herunterfahren in eine gute Ausgangslage gebracht für das, was uns erwartet: eine extrem infektiöse Variante. 59 Fälle mit Omikron sind bisher bestätigt; zehn davon wurden per Sequenzierung ausgemacht, der Rest per PCR-Test. Im Zuge der Abwasser-Untersuchungen schlug es bisher bei einer Kläranlage - nämlich in Mödling (NÖ) - an.
Experten vermuten, dass es mehr Fälle gibt. Und dass wir demnächst hohe Zahlen haben werden. Wie schon in anderen betroffenen Ländern. In Afrika etwa stiegen die Infektionen im Wochenvergleich um 83 Prozent.
Zwei Impfungen bieten keinen ausreichenden Schutz
Ob Omikron automatisch zu schwereren Verläufen führt, kann man noch nicht sagen. Die Zahl der Todesfälle stieg vorerst nicht rasant - vielleicht aufgrund der Tatsache, dass in Südafrika vor Omikron die Durchseuchung breit war und etwa in London die Durchimpfungsrate sehr hoch. Experimente in der Petri-Schale zeigen jedenfalls, dass man mit nur zwei Impfdosen nicht ausreichend geschützt ist. Wer aber genesen und geimpft bzw. dreimal geimpft ist, hat einen Schutz von 70 Prozent, zeigen Forschungen mit Pfizer/Biontech.
Und da kommt schon die vierte Dosis auf uns zu: „Wir müssen auch damit rechnen, dass uns Omikron einen neuen adaptierten Impfstoff bescheren wird - und zwar zusätzlich“, sagt Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit.
Wir müssen auch damit rechnen, dass uns Omikron einen neuen adaptierten Impfstoff bescheren wird - und zwar zusätzlich.
Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit
Adaptierungen bei Moderna, Novavax in Startlöchern
Hersteller wie Moderna haben bereits mit Adaptierungsplänen aufhorchen lassen. Reich betont, dass es für eine Grundimmunisierung jedenfalls alle drei Dosen braucht. Sie rechnet auch damit, dass der neue Proteinimpfstoff Novavax noch im Dezember zugelassen und nach Österreich geliefert wird. In manchen Kreisen wird das Vakzin als sogenannter „klassischer Totimpfstoff“ bezeichnet - tatsächlich sind aber alle Impfungen bei uns Totimpfstoffe, Lebendvakzine hier noch gar nicht zugelassen.
Doppelinfektionen mit Influenza und Corona
Aber zurück zur Lage: „Wir müssen uns jetzt fit machen für den Jänner“, sagt Virologe Andreas Bergthaler. Auch hinsichtlich dessen, dass sich Österreich erstmals in der Lage befindet, dass uns bald Corona- und Influenza-Viren parallel heimsuchen. Schon einzeln kann uns laut Virologin Monika Redlberger-Fritz beides auf die Intensivstation bringen oder sogar den Tod - heuer drohen dann Doppelinfektionen. Wer also kann: neben Corona auch gegen Influenza impfen lassen - ab sechs Monaten ist der Schutzstich hier zugelassen.
Wir müssen uns jetzt fit machen für den Jänner.
Virologe Andreas Bergthaler
Ein möglichst sicheres Weihnachtsfest für alle
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bittet, sich noch vor dem Heiligen Abend impfen zu lassen - nicht noch weiter zuzuwarten. Unbedingt sollten auch Hygieneregeln wie Händewaschen beachtet werden, Maske getragen, Abstand gehalten werden. Und, auch wenn man geimpft ist, sollte man sich regelmäßig testen - vor allem vor dem Besuch bei Oma, Opa und Co. Und auch wenn es schwerfällt: im kleinen Kreis feiern.
Wie es übrigens mit den Ungeimpften weitergeht, wird bis Ende der Woche noch evaluiert.
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