Vergleich in 4 Ländern

Analysten: Sterberate von Ungeimpften viel höher

Wissenschaft
15.12.2021 10:01

Immer wieder wird von Skeptikern der Nutzen der Corona-Impfung infrage gestellt. Schließlich erkranken auch Menschen, die immunisiert sind, an dem Erreger und müssen ins Krankenhaus, so die Argumentation. Die Plattform ourworldindata.org hat die Impfquoten verschiedener Länder mit der Todesrate verglichen - und die Analyse zeigt ein deutliches Bild zugunsten der Spritze.

Kann die Corona-Impfung Leben retten? Diese Frage sind Datenanalysten nachgegangen. Es wurden die Impfquoten und die Anzahl der Todesfälle in der Bevölkerungsgruppe der Geimpften und Ungeimpften in vier Ländern verglichen.

Absolute Zahlen können irreführend sein
Wenn man nur die absoluten Zahlen vergleiche, können falsche Schlüsse gezogen werden, warnen die Experten. So wird als Beispiel eine fiktive Schlagzeile angeführt: „Die Hälfte der an dem Virus Verstorbenen wurde geimpft“, könnte diese lauten. Obwohl die Aussage richtig sein kann, sagt diese nichts darüber aus, ob Vakzine dazu beitragen, Todesfälle zu vermeiden. Denn dazu müsse man sich auch ansehen, wie groß jeweils die Gruppe der Geimpften und der Ungeimpften sei.

Erst wenn man sich ansieht, wie viele der Corona-Opfer geimpft waren und welche nicht, lässt sich die Todesrate der beiden Gruppen vergleichen. Die absoluten Zahlen haben keine Aussagekraft. (Bild: Screenshot ourworldindata.org)
Erst wenn man sich ansieht, wie viele der Corona-Opfer geimpft waren und welche nicht, lässt sich die Todesrate der beiden Gruppen vergleichen. Die absoluten Zahlen haben keine Aussagekraft.

„Es ist wichtig, diesen Fehler gerade jetzt zu vermeiden, da in immer mehr Ländern die Zahl der gegen Covid-19 geimpften Menschen viel größer ist als die der Ungeimpften“, erklären die Autoren des Beitrags, Edouard Mathieu und Max Roser. Bei allen untersuchten Ländern wurde festgestellt, dass der Anteil der Corona-Todesfälle bei Menschen ohne Impfung jene der Geimpften deutlich übertrifft. Für die USA wurden die Sterblichkeitsraten sogar für einzelne Impfstoffe angegeben.

In England wurden hauptsächlich mit den Vakzinen von AstraZeneca und Biontech/Pfizer geimpft. Dort ist die Impfrate mit 69,4 Prozent deutlich höher als in den USA. In der Schweiz wurden hauptsächlich die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verabreicht, die Impfquote liegt bei 66,2 Prozent. Daten aus Liechtenstein flossen dabei ebenfalls in die Statistik ein. Sowohl in England als auch der Schweiz klaffen die Todesraten von geimpften und ungeimpften Corona-Patienten weit auseinander.

Chile: Booster-Impfung senkt Todesrate deutlich
Chile weist mit 85 Prozent Impfquote die höchste der untersuchten Länder auf. Hier wird zusätzlich der Einfluss der Auffrischungsimpfung dargestellt: Dort kommt mehrheitlich der chinesische Impfstoff von Sinovac zum Einsatz. Es zeigt sich, dass der „Booster-Shot“ die Sterblichkeit bei einer Infektion deutlich verringert.

Angesichts der neu entdeckten Omikron-Variante raten viele Experten dazu, sich rasch eine Auffrischungsimpfung zu holen. Britische Experten zufolge reicht eine zweifache Corona-Impfung zum Schutz vor der Mutation nicht aus

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