„Fusionen und Unternehmenskäufe sind nichts Abnormales, im Gegenteil“, sagt Florian Gschwandtner. 2015 verkaufte er mit seinen Mitgründern die Sport-Software-Firma Runtastic in Pasching an adidas. Der deutsche Sportartikelkonzern ließ sich das 220 Millionen € kosten. Ende 2018 verließ er das Unternehmen.
„OÖ-Krone“: Herr Gschwandtner, erst die GeoGebra-Übernahme, nun der Einstieg von John Deere bei Kreisel. Wie beurteilen Sie diese Entwicklungen?
Florian Gschwandtner: Es zeigt, dass wir in Oberösterreich etwas haben, was andere nicht haben. Große Unternehmen wie John Deere schauen sich international nach den besten Weiterentwicklungsmöglichkeiten um - und das heißt was, wenn sie die bei uns sehen.
Dabei blicken wir doch immer wieder neidisch Richtung Silicon Valley und in die USA.
Stimmt. Dabei ist viel technologisches Potenzial auch bei uns vorhanden. Das hat man schon bei Runtastic gesehen. Wir haben vieles besser gemacht als andere, obwohl wir finanziell nicht so gut ausgestattet waren.
Trotzdem ist in Asien und in den USA mehr Kapital vorhanden, das Firmen beim Wachsen hilft, oder?
Definitiv. Dazu kommt der Vorteil, dass in den USA 300 Millionen Leute mit der gleichen Sprache und Kultur leben. Das hilft sehr, auch für den Online-Handel.
Zurück zu den Übernahmen: Worauf kommt’s an, wenn’s gut laufen soll?
Kommunikation ist sehr wichtig. Eine Übernahme löst bei manchen Mitarbeitern Ängste aus, dabei kann es Chancen mit sich bringen, Teil von etwas Größerem zu sein. Es ist gut, wenn die übernommene Firma ihre Ursprungs-DNA behalten kann und man über Projekte zusammenwächst.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.