Von Donnerstag bis Sonntag gastieren die Weltcups der Nordischen Kombinierer und Skispringerinnen in Ramsau am Dachstein - im Revier der Familie Stadlober. Der „Krone“ haben ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und OK-Chef Alois Stadlober im Doppelinterview verraten, wer ihre heißesten Siegertipps sind. Und nicht nur das.
20 Minuten entfernt von der Ramsau ist Radstadt Wohnsitz der Stadlobers - einer der bekanntesten Sportlerfamilien des Landes: „Gesamt war unsere Familie zehnmal aktiv bei Olympia vertreten“, schmunzelt Alois, der 1999 als Langlauf-Staffelweltmeister in der Ramsau den größten Triumph seiner Karriere feiern konnte und als Chef des Landesleistungszentrums der „Mister Ramsau“ schlechthin ist.
„Die Roswitha, die ich durch den Sport bei einer Pressekonferenz unseres gemeinsamen Ausrüsters Atomic kennengerlernt habe, war Vizeweltmeisterin im Slalom und zweimal bei Olympia, Tochter Teresa ist in Sotschi und Pyeongchang gestartet, Sohn Alois in Pyeongchang - beide im Langlauf. Meine fünf Olympiastarts werden allerdings schwer zu übertreffen sein.“
Roswitha ist mittlerweile zur ÖSV-Präsidentin aufgestiegen, als erste Frau in diesem Amt - einen Schritt hinter der Powerfrau muss Alois aber deshalb nicht gehen, wie sie schmunzelnd anmerkt: „Privat wird die Arbeit nach wie vor gemeinschaftlich aufgeteilt, ich bin vorrangig im Haushalt und im Garten tätig, der Alois repariert alles und mäht den Rasen.“
Trotz der dicht getakteten Terminpläne wird die Freizeit der Stadlobers nach wie vor vom Sport bestimmt: „Wir stehen auf alle Arten von Bewegung in der Natur“, sagt Alois, „auf Laufen, Radfahren, Skirollern, Skitouren gehen oder Langlaufen.“ Wobei Roswitha bezüglich Alpin und Nordisch keinerlei Präferenz hat: „Beim Ausüben des persönlichen Sports hat Nordisch die Nase vorne, beim passiven Sport sind aber beide gleichwertig.“ Finanziell hat eine Sparte allerdings mehr Gewicht, so Alois: „Alpin macht beim ÖSV das Geld, hat bei Sponsoren höhere Akzeptanz.“
Unsere Familie war aktiv zehnmal bei Olympia vertreten. Roswitha und Teresa je zweimal, Luis einmal, ich fünfmal.
Alois Stadlober
Zwischenmenschlich weiß das Sportlerpaar, was es aneinander hat! „Er ist mein Fels in der Brandung“, sieht die ÖSV-Chefin in ihrem Ehemann ihre größte Stütze. Und „Familienmensch“ Alois ist happy, dass die Kinder viel von Roswithas Tugenden mitbekommen haben: „Wie wir bewegen sich auch Teresa und Luis gerne in der Natur und Rücksicht sowie Respekt gegenüber allen Menschen liegen ihnen im Blut.“
Ehe es zu Weihnachten beim Familienfest mit Kindern („am Vormittag gibt’s noch ein Training“), Turmblasen und traditionellem Grabbesuch etwas besinnlicher wird, sind die Stadlobers im Rahmen des Weltcups in der Ramsau in ihren Funktionen als OK-Chef und Leiterin der ÖSV-Präsidentenkonferenz im Einsatz - und brennen auf heimische Erfolge: „Wir haben ja gleich vier Weltcupbewerbe an diesem Wochenende“, so Alois, „ich würde mir wünschen, dass wir alle vier gewinnen. Auch wenn Franz Josef Rehrl bei den Kombinierern fehlt, sind wir mit Lukas Klapfer und Martin Fritz sowie mit Lisa Hirner in der Kombi und Daniela Iraschko im Sprunglauf aus steirischer Sicht gut aufgestellt. In der Kombi wird Johannes Lamparter wohl unser Stärkster sein. Ich hoffe, er bietet dem norwegischen Topstar Riiber und den Deutschen einen tollen Fight.“
Immerhin geht’s ja auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Und da hat die ÖSV-Chefin große Erwartungen: „In Peking hoffe ich auf zehn österreichische Medaillen oder mehr.“
Ob es in näherer Zukunft in der Ramsau wieder einmal um nordische WM-Medaillen gehen wird, will die ÖSV-Präsidentin nicht konkret beurteilen: „Aber träumen davon darf man!“
Donnerstag, 16. 12. 10 - 14.30 Uhr: NK Damen - Sprungtraining, provisorischer Wettkampf, Training Langlauf. 15 - 17.45: Training und Quali Sprunglauf Damen. Freitag, 17. 12. 10.30: Wertungsdurchgang HS 98 NK Damen. 13.30: Gundersen 5 km Langlauf NK Damen. 14.30: Training NK Herren Langlauf. 15.30: Wertungsdurchgang HS 98 Sprunglauf Damen, Siegerehrung. 17.30 - 19.20: Sprungtraining NK Herren plus provisorischer Wertungsdurchgang. Samstag, 18. 12. 9.30: Wertungsdurchgang HS 98 NK Herren. 13.45: Gundersen 10 km Langlauf NK Herren, Siegerehrung. Sonntag, 19. 12. 10.15: Wertungsdurchgang HS 98 NK Herren. 15.35: Gundersen 10 km Langlauf, Siegerehrung.
Alois, Obmann des WSV Ramsau, hat die WM als Vision natürlich im Hinterkopf: „Loipentechnisch müsste man einiges verändern - vordringlich aber müssen wir unsere in die Jahre gekommene Schanze auf Hillsize 109 umbauen, damit wir nach wie vor jedes Jahr einen Weltcup austragen können. Diesbezüglich stehen das Sportministerium und das Land Steiermark dahinter. Aber 2032 feiert der WSV Ramsau sein 100-jähriges Bestehen. Da müsste man etwas Größeres andenken“
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