Während das Nationale Impfgremium über die Auffrischung für Kinder ab zwölf Jahren erst berät, blicken viele Länder in Sachen Impfpflicht zu uns.
Noch diese Woche soll entschieden werden, ob Über-Zwölf-Jährige für die Booster-Impfung in Österreich freigeschaltet werden. Bisher konnten in Wien alle ab 16 und in allen anderen Bundesländern ab 18 Jahren zum dritten Stich. In Israel ist die dritte Auffrischungsimpfung ab zwölf Jahren und fünf Monate nach dem zweiten Stich bereits erlaubt.
Gerade angesichts der bevorstehenden Omikron-Welle wären Erstimpfungen bei Kindern unter zwölf Jahren wichtig für den Schutz der Sprösslinge. Bisher erhielten bei uns nur neun Prozent der Fünf- bis Zwölfjährigen eine Dosis - siehe Grafik unten. Nachdem in Österreich ab Februar die Impfpflicht ab 14 Jahren gilt, wird sich die Immunisierung bei den Jugendlichen steigern.
Eltern in anderen Ländern müssen auf den Start der Kinderimpfungen noch warten: In Italien erhalten Unter-Zwölf-Jährige voraussichtlich erst ab dem 23. Dezember die Corona-Immunisierung. In Frankreich sind Kinder ab dem fünften Lebensjahr ab Donnerstag bei den Impfstraßen zugelassen.
Durch die geplante Einführung der rot-weiß-roten Pflichtimmunisierung sind alle europäischen Regierungen mit dem Thema konfrontiert. Während im November der britische Gesundheitsminister Sajid Javid sich gegen den verpflichtenden Stich äußerte, sagt jetzt Premier Boris Johnson, dass Großbritannien ein „nationales Gespräch“ darüber führen muss, ob Pflichtimpfungen notwendig sind, um die Pandemie zu beenden. Erster Schritt: Das Gesundheitspersonal muss zur Pflichtimpfung.
100 Euro Strafe pro Monat für Nicht-Immunisierte
Zahlreiche Länder haben sich beim obligatorischen Stich für den sanfteren Weg entschieden:
Ungeimpfte und diejenigen ohne Boosterimpfung sind im vollen Risiko in Bezug auf die Infektion. Deshalb brauchen wir unbedingt eine allgemeine Impfpflicht. Ich bin mir sicher, dass wir allein mit der Ankündigung der allgemeinen Impfpflicht schon sehr viele Menschen erreichen werden.
Karl Lauterbach, Gesundheitsminister in Deutschland
Keine Testpflicht für Geboosterte in Deutschland
Große Diskussionen zur Impfpflicht gibt es bei unseren deutschen Nachbarn. „Ich bin mir sicher, dass wir allein mit der Ankündigung der allgemeinen Impfpflicht schon sehr viele Menschen erreichen werden“, so der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der sich für eine allgemeine Impfpflicht mit Strafen bei Nichteinhalten ausspricht. Obwohl der Politiker erst wenige Tage im Amt ist, konnte er einen kleinen Sieg verzeichnen: Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken müssen bis 15. März 2022 Nachweise als Geimpfte oder Genesene vorlegen. Um die Auffrischungsimpfungen im ganzen Land zu steigern, entfällt für Geboosterte die Testpflicht, wenn die 2G-Plus-Regel gilt.
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