Ein offener Brief an die Ärztekammer sorgt vor allem in Medizinerkreisen für Aufsehen. In ihm üben 199 Mediziner – darunter auch 33 Salzburger – scharfe Kritik an der Covid-Impfung (die „Krone“ hat berichtet). Die „Krone“ hat die Argumente der Ärzte einem Fakten-Check unterzogen - mit der Hilfe des Salzburger Pandemie-Experten und Arzt Richard Greil. Nach Ungereimtheiten musste man nicht lange suchen.
Im Brief werden die Impfung und auch ihre Nebenwirkungen kritisiert, sowie an ihrem Sinn gezweifelt. Ein Argument: Man könne mit der Impfung keine Herdenimmunität erzielen – und sie könne auch den Verlauf der Pandemie nicht beeinflussen.
Das ist ein völliger Unsinn. Die Kombination aus Impfung und Kontakt mit dem Virus im Alltag wird früher oder später dazu führen, dass die Krankheitsverläufe milder und somit schwere Verläufe seltener werden.
Infektiologe Primar Richard Greil
Ungereimtheiten bei Mediziner-Argumentation
Experte Richard Greil: „Das ist ein völliger Unsinn. Die Kombination aus Impfung und Kontakt mit dem Virus im Alltag wird früher oder später dazu führen, dass die Krankheitsverläufe milder und somit schwere Verläufe seltener werden“, sagt er. Damit müssten auch viel weniger Menschen ins Krankenhaus. Das nächste Thema des Briefes: die Impfreaktionen beziehungsweise Nebenwirkungen. In den allermeisten Fällen sind sie gar kein Thema. Die oft ins Feld geführte „Herzmuskelentzündung“ tritt bei einer Covid-Infektion viel häufiger auf als bei einer Impfung. Schwere Verläufe gibt es nach der Impfung kaum.
Eine weitere These in einer Aussendung: Ungeborene Kinder würden im Mutterleib „mitgeimpft“. Das ist falsch. Kinder bekommen einen natürlichen Schutz durch die Antikörper der Mutter, die mRNA der Impfung hingegen kommt nicht durch die Plazentaschranke. Dienstrechtliche Konsequenzen für die Beteiligten werden derzeit übrigens noch geprüft.
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