Noch vor Zulassung

EMA erlaubt Einsatz von Pfizers Corona-Tablette

Ausland
16.12.2021 18:33

Die EU-Arzneimittelbehörde hat am Donnerstag den EU-Mitgliedstaaten erlaubt, die neue Covid-Pille Paxlovid des Pharmaherstellers Pfizer bereits vor ihrer offiziellen Zulassung als Notfallmaßnahme zu nutzen. Damit soll angesichts der enorm steigenden Infektionszahlen in Europa ein Beitrag geleistet werden, eine neue Welle an Covid-Patienten zu reduzieren.

Der US-Pharmariese erklärte diese Woche, dass das Medikament nicht nur Todesfälle und schwere Krankheitsverläufe um fast 90 Prozent reduziert, es dürfte laut eigenen Angaben auch gegen die Omikron-Variante des Virus wirken. „Das Medikament, das in der EU noch nicht zugelassen ist, kann zur Behandlung von Erwachsenen mit Covid-19 eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein erhöhtes Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit besteht“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP die EMA.

Das Corona-Medikament Paxlovid soll schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern. (Bild: AFP)
Das Corona-Medikament Paxlovid soll schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern.

Einnahme nach Infektionsnachweis
„Die EMA hat diese Empfehlung herausgegeben, um die nationalen Behörden zu unterstützen, die angesichts der steigenden Infektions- und Todesraten durch COVID-19 in der EU über eine mögliche frühzeitige Anwendung des Arzneimittels entscheiden, beispielsweise in Notfallsituationen.“ Paxlovid solle so bald wie möglich nach der Diagnose von COVID-19 und innerhalb von fünf Tagen nach Beginn der Symptome verabreicht werden, so die EMA.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren eine Störung des Geschmackssinns, Durchfall und Erbrechen. Das Medikament sollte nicht von schwangeren Frauen eingenommen werden, und das Stillen sollte während der Einnahme unterbrochen werden, so die EMA weiter.

„Fortlaufende Prüfung“ eingeleitet
Gleichzeitigt leitete die in Amsterdam ansässige Aufsichtsbehörde eine „fortlaufende Prüfung“ der Pfizer-Tablette ein, die in wenigen Monaten zu einer endgültigen Zulassung führen könnte. Eine ähnliche Notfallzulassung wurde zuvor von der EMA für das Corona-Medikament des Pfizer-Rivalen MSD erteilt, das sich dann jedoch als weniger wirksam herausstellte als ursprünglich gedacht.

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