Die Covid-Impfung des US-Herstellers Moderna birgt einer breit angelegten Studie zufolge ein recht geringes Risiko für meist nicht schwerwiegende Herzprobleme. Eine am Freitag veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass eine Moderna-Impfung „mit einem höheren Risiko für Myokarditis oder Perikarditis (Entzündungen des Herzens, Anm.) verbunden“ sei.
Die in der medizinischen Fachzeitschrift „British Medical Journal“ veröffentlichte Studie bestätigt somit frühere Erkenntnisse - allerdings basiert sie auf Bevölkerungsdaten für ganz Dänemark und ist somit deutlich belastbarer als andere Untersuchungen.
Myokarditis und Perikarditis sind Entzündungen des Herzens. Die erste betrifft das Myokard, den wichtigsten Herzmuskel, und die zweite das Perikard, die Membran, die das Herz umhüllt. Aufgrund früherer Berichte hatten die Behörden in mehreren Ländern die Impfung mit Moderna für bestimmte Bevölkerungsgruppen eingestellt.
Der Studie zufolge ist das Risiko einer Entzündung besonders bei Menschen im Alter von 12 bis 39 Jahren erhöht. Der Bericht stellt allerdings fest, dass von den Geimpften, die eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung entwickelten, „nur einige wenige“ einen schweren Krankheitsverlauf erlitten. Die Forscher betonten, dass diese Herzprobleme selten sind. Auch bei den unter 40-Jährigen, die mit Moderna geimpft wurden, waren nur etwa 0,005 Prozent davon betroffen.
Kein einziger Patient starb oder erlitt Herzversagen
Von den 21 Personen, bei denen innerhalb eines Monats nach der Impfung mit Moderna eine Myokarditis oder Perikarditis diagnostiziert wurde, konnte mehr als die Hälfte innerhalb von 72 Stunden aus dem Krankenhaus entlassen werden. Keiner der Patienten starb oder erlitt Herzversagen.
Die Forscher untersuchten auch das Risiko entsprechender Entzündungen beim Impfstoff von Biontech/Pfizer. Demnach war diese Impfung nur bei Frauen mit einem erhöhten Risiko verbunden. Die Forscher stellten sogar fest, dass Geimpfte bei beiden Vakzinen ein geringeres Risiko hatten, an einem Herzstillstand zu sterben, als Ungeimpfte. Zusammengefasst unterstütze die Studie den „allgemeinen Nutzen einer solchen Impfung auf individueller, gesellschaftlicher und globaler Ebene“, schlussfolgerten die Autoren.
In Österreich gab es laut dem letzten Nebenwirkungsreport des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) vom 10. November insgesamt 137 Fälle von Herzmuskelentzündungen in zeitlicher Nähe zu einer Impfung gegen Covid-19. Die meisten mit 100 Fällen beim Vakzin von Biontech/Pfizer, 15 bei Moderna, 15 bei AstraZeneca und sieben bei Janssen (Johnson & Johnson).
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