Original auf "Kur"

Schani-Double ersetzt Johann-Strauß-Denkmal

Wien
21.04.2011 14:38
Das 90 Jahre alte Johann-Strauß-Denkmal im Wiener Stadtpark wird über den Sommer saniert und ist daher hinter einem Bauzaun verschwunden. Um Touristen nicht eines der begehrtesten Fotomotive in der Bundeshauptstadt zu berauben, steht seit Donnerstag in unmittelbarer Nähe ein originalgetreues Double. Die Schanifigur steht auf einem Siegerstockerl - allerdings auf Platz 2. Ganz oben ist Platz für die Wienbesucher, denn "der Gast ist König", erklärte Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner am Donnerstag.

Die Idee hinter der temporären Installation sei gewesen, "dass wir den Schani nicht verstecken wollten", so Kettner bei der Präsentation vor Journalisten. Menschen könnten der Strauß-Figur damit so nahe kommen wie sonst nie. Tatsächlich kann man sich zum goldenen Walzerkönig aufs Podest stellen, ihn angreifen oder bei Bedarf gar umarmen. Der Marmorbogen sowie die Granitstufen des ursprünglichen Denkmals fehlen allerdings.

"Lasse mich gerne fotografieren"
Das Double selbst stammt aus dem Fundus des Wien-Tourismus, der für Auslandsreisen einige Kopien anfertigen ließ. Konzipiert wurde der Stockerl-Strauß vom Künstler Klaus Pobitzer, Schüler von Gunter Damisch und Michelangelo Pistoletteo. Für die Realisation zeichnen "Kunst im öffentlichen Raum" und der Wien-Tourismus verantwortlich.

Eine Hinweistafel informiert die ausländischen Gäste in acht Sprachen: "Johann Strauß hat mich gebeten, für ihn bis September einzuspringen. Als sein Double lasse ich mich gerne von und mit Ihnen fotografieren."

Auch der Bauzaun rund um die Sanierungsbaustelle wurde künstlerisch behübscht. Zenita Komad positionierte das Bild einer alten Schreibmaschine auf weiße Planen, aus der eine getippte "Abwesenheitsnotiz" herauskommt. "Liebste! Ich brauche Urlaub. Mach dir keine Sorgen. Ich bin bald zurück, versprochen! - Johann", wird da dem Betrachter ausgerichtet.

Original-Denkmal im September wieder "einsatzbereit"
Das 1921 enthüllte Johann-Strauß-Denkmal wird bis zum September restauratorisch auf Vordermann gebracht. Die Arbeiten umfassen die Instandsetzung des Marmorbogens, die Repositionierung von Sockel und Stufen sowie eine neue Vergoldung der fidelnden Figur. Das Vorhaben lässt sich die Stadt bis zu 360.000 Euro kosten.

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