Förder-Umbau gefordert

Vorarlberg stagniert beim Bio-Anteil

Vorarlberg
18.12.2021 06:30

Um die Alpwirtschaft auch in Zukunft zu erhalten und zu verhindern, dass die Bio-Regale nur von ausländischen Bauern gefüllt werden, brauche es neue Förderstrukturen, sagt Daniel Zadra, Landwirtschaftssprecher der Grünen. Vor der Agrarlobby zu kapitulieren, sei jedenfalls keine Lösung.

Die Nachfrage nach Bio-produkten steigt und steigt. Immer mehr Menschen wollen sicher sein, dass ihre Lebensmittel frei von Spritzmittel sind und aus einer ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft stammen. Soweit die guten Nachrichten. Die schlechten: Vorarlberg hinkt beim Bio-Anteil unter den landwirtschaftlichen Betrieben den Entwicklungen hinterher.

Ausland überholt Ländle
Für Daniel Zadra von den Grünen ein hochproblematischer Umstand - und dazu hausgemacht: „Seit 2016 hat sich die Menge biologischer Lebensmittel im Handel verdoppelt“, bestätigt der Landwirtschaftssprecher. „Gleichzeitig stagniert die Zahl der Vorarlberger Bio-Bauern und Bäuerinnen im Land mit 16,4 Prozent bei den Betrieben und 18,8 Prozent bei der genutzten Fläche.“ Bayern und Baden-Württemberg würden dagegen einen Bio-Anteil von 30 bis 40 Prozent anstreben, im Schweizer Kanton Graubünden würde dieser bereits jetzt bei 66 Prozent liegen.

Alles bio oder was? Immer mehr Konsumenten greifen zu biologischen Produkten. (Bild: Stiplovsek Dietmar)
Alles bio oder was? Immer mehr Konsumenten greifen zu biologischen Produkten.

Artenvielfalt fördern
Zahlen wie diese sind Wasser auf Zadras Mühlen, kritisiert er doch das Einknicken der Europäischen Agrarpolitik vor den „erfolgreichen Lobbyisten“. Was es dringend bräuchte, ist eine entsprechende Umgestaltung der Förderstrukturen. Nur so könne den heimischen Bauern geholfen werden. Ein solcher Förderumbau wäre auch notwendig, um die Alpwirtschaft zu erhalten. Diese sei nämlich „nicht durch den Wolf bedroht“, wie Zadra sagt, sondern durch die falsche Agrarpolitik. Sein Finanz-Wunschmodell: „Je steiler ein Hang, je artenvielfältiger eine Wiese, desto mehr Abgeltung muss her.“

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