Patientenmilliarde
Es war einer jener „Verkaufsschlager“, für die die Kurz-ÖVP bekannt war: Eine „Patientenmilliarde“ sollte die Zusammenlegung der Sozialversicherungen bringen. Nun, zwei Jahre nach der Fusion der neun Gebietskrankenkassen zur ÖGK ist davon nichts zu sehen. „Ich hab das auch nie behauptet“, sagt Chef Bernhard Wurzer über erwartete Einsparungen. Es wurde viel investiert, Leistungen wurden angepasst (allerdings nach oben). Den „Faktor 9“ (in jedem Bundesland eine Abteilung) gebe es großteils nicht mehr.
Personalstand blieb
Die damals von der Regierung angekündigten Einsparungen beim Personal gab es bisher nicht. Die ÖGK hat noch immer rund 13.000 Mitarbeiter, davon 5000 in den Gesundheitseinrichtungen. Wurzer gibt allerdings zu, dass im Verwaltungsbereich in den kommenden Jahren einige wegfallen werden. Da hilft, dass die „natürliche Fluktuation“ bei etwa tausend Köpfen liegt. Da braucht es keine Kündigungen.
Weniger krank
Im Corona-Jahr 2020 sanken die Krankenstände in Österreich um 4,2% auf durchschnittlich 12,7 Tage. Da spielten sicher Lockdowns und Homeoffice mit. Auch die Arztbesuche waren geringer. Das alles half der ÖGK, die jährliche Ausgaben von rund 13 Milliarden Euro hat, Kosten zu sparen. Dadurch konnte sie trotz der Einnahmenausfälle aufgrund höherer Arbeitslosigkeit und geringerer Beschäftigung ausgeglichen bilanzieren. Für heuer wird ein Minus von 140 Mio. € erwartet.
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