Als ihn St. Pöltens Chefcoach Stephan Helm Ende August vom Abstellgleis zurück in die Startelf schob, war Daniel Drescher als Hauptakteur vorgesehen. „Du bist ein ganz wichtiger Faktor, damit wir endlich Stabilität erlangen“, hatte Helm dem 32-Jährigen mitgegeben. Drei Spiele und zwei Niederlagen später war’s wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Nie wieder sollte Drescher danach im Profikader des Zweitligisten auftauchen: „Ich fühlte mich verarscht, kam mir vor wie der Sündenbock, der für alles herhalten musste. Motto: Wenn wir jemanden rausstellen müssen, dann nehmen wir zuerst einmal den ,Dreschi’ . . .“
Mit der einvernehmlichen Auflösung des bis Sommer 2022 laufenden Vertrages folgte gestern der logische Schritt: „Es machte keinen Sinn mehr, für beide Seiten“, sagt jener Mann, den Didi Kühbauer 2018 vom WAC an die Traisen geholt hatte, und der stets als Führungsspieler und Vorzeige-Profi galt. „Es waren turbulente Jahre“, blickt der zweifache Familienvater zurück.
Im Februar beginnt Drescher ein FH-Studium für Gesundheits- und Krankenpflege. Der Fußball rückt ins zweite Glied. „Regionalliga abwärts, mehr geht sich nicht mehr aus.“ Irgendwie schade.
Hannes Steiner, Kronen Zeitung
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