Lokalaugenschein am letzten Samstag im Advent. Bis Nachmittag hielt sich der große Ansturm in Grenzen - der Grund: die geschlossene Gastro. Am Abend kamen die Massen. Der Zulauf war aber der Chaos-Demo geschuldet.
Die Massen schoben sich nicht gerade durch die Straßen, als die „Krone“ am letzten Samstag im Advent auf Einkaufsstraßen und in Shoppingcentern unterwegs war. Zumindest um 13 Uhr. Dabei hatte der Wiener Handel diesem Tag schon entgegengefiebert. Auf der Mariahilfer Straße, dem längsten Einkaufsboulevard Wiens, war um die Mittagszeit verhältnismäßig wenig los, ebenso auf der Favoritenstraße.
„Die Kunden sind gezielt unterwegs. Sie wissen genau, was sie kaufen wollen. Durch die geschlossene Gastro fällt das Bummeln weg“, erklärt Handelsobfrau Margarete Gumprecht. Schließlich kann sich niemand zwischendurch stärken, auch sanitäre Einrichtungen sind rar. Also huscht das Christkind schnell wieder weg.
Besonders gut laufen Unterhaltungselektronik, Spielwaren sowie Wohnaccessoires. Unser Hygiene-Management sorgt für ein sicheres Weihnachtsshopping.
Gerhard Wohlmacher, Gerngross
Stichprobenartige Kontrollen
Vor dem Donauzentrum verzehrten Menschen ihre To-go-Menüs, obwohl ihnen eisiger Wind ins Gesicht blies. Kontrollen am Eingang in den Shoppingtempel gab es keine. Es werde aber laut Gumprecht an Lösungen für Einkaufszentren sowie für große Häuser wie etwa Möbelriesen gearbeitet. In den entsprechenden Arbeitsgruppen waren schon Bändchen wie beim Kluburlaub in Diskussion. Demnächst soll eine Entscheidung fallen. Bis dahin wird stichprobenartig in vielen Geschäften kontrolliert.
Auch sonst hat Covid-19 unser Kaufverhalten verändert. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Gutscheine, gefolgt von Parfümeriewaren und Textilien. Bücher gehen immer. Der stationäre Handel punktet mit Beratung. In der Mahü kam das Weihnachtsgeschäft am frühen Nachmittag doch noch in Fahrt. „Die Besucherzahl ist hervorragend“, zeigt sich Gerhard Wohlmacher, Center Manager bei Gerngross, zufrieden. Unterhaltungselektronik, Spielwaren und Wohnaccessoires lassen die Kassen klingeln.
Demonstranten prallten auf friedliche Einkäufer
Nach 16 Uhr entstand dann dieses Bild: Menschenmassen auf der Mariahilfer Straße und in Teilen der Innenstadt. Aber keine friedlichen Weihnachtseinkäufer säumten den Einkaufsboulevard, sondern zum Teil gewaltbereite und aggressive Demonstranten. Sie mischten sich unter die Kunden, von denen einige auch fröhlich nebeneinander stehend Punsch tranken. Es kam zu chaotischen Situationen und aufeinanderprallenden Fronten.
Die große Hoffnung setzt der Handel nun auf den Sonntag. Es ist eine Premiere, die sich viele nicht entgehen lassen wollen. Den letzten „Goldenen Sonntag“ gab es 1960.
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