Ohne Angehörige

Einjähriger schafft Flucht über das Mittelmeer

Ausland
18.12.2021 17:25

„Er überquerte das Mittelmeer, bevor er überhaupt laufen lernte.“ So kommentiert die italienische „La Repubblica“ die Flucht eines noch nicht einmal einjährigen Kindes über das Mittelmeer. Der Bub ist dem Vernehmen nach von den Eltern einfach auf ein Schlepperboot gebracht worden, damit wenigstens er die Überfahrt schafft.

Das Kleinkind, dessen Alter auf nicht einmal zwölf Monate geschätzt wurde, zählt laut dem „La Repubblica“-Bericht zu gut 500 Migranten, die in den vergangenen zwei Tagen auf der italienischen Insel Lampedusa ankamen. Das Kind sei auf einem Boot inmitten von rund 70 Männern entdeckt worden.

Seine Mitfahrer hatten dem Bericht zufolge nach eigenen Angaben keine Ahnung, wer der Bub ist. Sie seien offenbar von den Eltern gebeten worden, das Kind sicher über das Mittelmeer nach Europa zu bringen. Die Eltern selbst seien womöglich an der Überfahrt gehindert worden.

Frau ertrank vor Augen ihres 14-jährigen Sohnes
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen schilderte indes das Schicksal eines 14-jährigen Bootsflüchtlings, dessen Mutter bei einer Rettungsaktion vor Lampedusa gestorben sei. „Sie war auf einem Boot mit 25 weiteren Menschen unterwegs, darunter ihr Sohn, der sie ertrinken sah“, erklärte die Organisation auf Twitter und fügte hinzu: „Ein weiterer vermeidbarer Verlust an Europas Türschwelle, ein weiteres durch unverantwortliche Migrationspolitik verlorenes Leben“.

Zahl der Überquerungsversuche hat heuer zugenommen
Die Versuche von Menschen, aus Libyen oder Tunesien über das Meer nach Europa zu gelangen, haben dieses Jahr deutlich zugenommen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Jahresbeginn bei der gefährlichen Flucht über das zentrale Mittelmeer bereits etwa 1340 Menschen ums Leben.

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