Bei Schlaganfall

Steirer-Gründer setzen auf künstliche Intelligenz

Steiermark
20.12.2021 07:00

Der Schlaganfall als Volkskrankheit: Statistisch gesehen trifft es jeden vierten Erwachsenen im Laufe des Leben - mehr als 25.000 alleine davon jährlich in Österreich. Eine Reha ist danach zumeist unausweichlich. Die App „myReha“ soll nun zur großen Stütze werden.

Was tun bei einem Schlaganfall? Philipp Schöllauf kennt diese Frage aus dem Krankenhaus. Der Steirer ist Neurologe in einem Wiener Spital. Tagtäglich ist der 30-Jährige dort mit Schlaganfall-Patienten konfrontiert. Er sieht, wie seine Patienten in Zusammenarbeit mit Logopäden, Ergotherapeuten und Neuropsychologen in nur wenigen Wochen im Spital erhebliche Fortschritte machen. Und sieht gleichzeitig, wie schwierig für viele - nach dem Verlassen der Klinik - das Training zu Hause ist.

Das größte Problem nach einem Schlaganfall: „Jede Reha muss individuell auf den Patienten abgestimmt sein, da jeder Schlaganfall anders ist. Jeder hat dabei andere Einschränkungen und Ausfälle“, sagt Schöllauf. „Außerdem braucht es eine hohe Intensität beim Training - mindestens fünf Stunden pro Woche.“ Doch gerade diese Intensität ist zu Hause kaum umsetzbar. Schöllauf hat das Problem erkannt und wollte es ändern.

(Bild: myReha)

Gemeinsam mit seinem Bruder Moritz, einem Juristen, und dem Wiener Machine-Learning-Entwickler Mario Zusag, der zuvor etwa bei Google AI gearbeitet hat, entwickelte der Steirer die App „myReha“.

Dabei baute das Trio auf das Know-how von Neuropsychologen, Ärzten und Logopäden. „Die Schlaganfall-Patienten können mit der App daheim am Tablet ohne digitale Vorkenntnisse selbstständig trainieren, im Bereich Sprache und Kognition auf klinischem Niveau große Fortschritte machen“, erklärt Schöllauf. „Die Plattform lernt dabei durch die Nutzung die Patienten besser kennen und erstellt Übungsinhalte genau auf die individuellen Bedürfnisse“, sagt der steirische Arzt.

Anfang des Jahres wird die Plattform im „Play Store“ und „App Store“ im Abo (ab 50 Euro) erhältlich sein. Der Glaube an die App ist groß. Schon vor dem Start wurde diese mit 2,2 Millionen Euro unterstützt.

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