Zum Abschied

So prägte Salzburg die Fernsehikone Sepp Forcher

Salzburg
20.12.2021 08:00

Der Publikumsliebling Sepp Forcher verstarb am Sonntag 91-jährig in seiner Heimat Salzburg. Jenem Bundesland, das Forchers eindrucksvolles Leben so stark geprägt hatte wie kein anderes.

„Ich bereue keinen einzigen Tag meines Lebens“, war sich Sepp Forcher sicher. Noch Mitte September, im Rahmen seiner Buchvorstellung am Großglockner, erzählte die Legende rückblickend über ihr erfülltes Leben. „Ich genieße meinen Lebensabend und freue mich auf die Ewigkeit.“ 

Die richtigen Worte zu finden, fiel Forcher immer leicht – auch als Kolumnist der „Salzburg Krone“, unter Herausgeber Hans Dichand. Ab 1986 schrieb er diese wöchentlich unter dem Titel „Heimat Salzburg“. Über den Unterschied zwischen Volksmusik und volkstümlicher Musik schrieb Forcher in einer seiner ersten Kolumnen: „Das Geld, das Scheißgeld macht den Unterschied.“ Ganze zwei Jahrzehnte lang kamen die Salzburger „Krone“-Leser in den Genuss grundehrlicher Aussagen wie dieser.

Am 14. Mai 1986 wurde Sepp Forcher als neuer Kolumnist vorgestellt (Bild: Archiv)
Am 14. Mai 1986 wurde Sepp Forcher als neuer Kolumnist vorgestellt

2020 zog sich der Star ins Privatleben zurück
Ebenfalls im Jahr 1986 eroberte Sepp Forcher die Mattscheibe und präsentierte fortan 200 Folgen der ORF-Fernsehsendung „Klingendes Österreich“. Zuvor hatte er in Salzburg bereits Hörfunksendungen moderiert und sich damit einen Namen gemacht. Im März 2020 präsentierte er die letzte Ausgabe der ORF-Heimatsendung und widmete sich mehr seinem Privatleben. Forcher wohnte bis zuletzt im Salzburger Stadtteil Liefering.

Der 91-Jährige stammte aus einfachen Verhältnissen, verrichtete körperlich schwerste Hilfsarbeiten beim Kraftwerksbau oder als Hüttenwirt in den Salzburger Bergen. „Es hat geschneit, der Wind wehte und der Nebel raubte die Sicht. Ich war ganz allein.“

Sepp Forcher bei seiner Buchvorstellung im September 2021 (Bild: Hölzl Roland)
Sepp Forcher bei seiner Buchvorstellung im September 2021

Steile Aufstiege erlebte Forcher nicht nur am Berg
Seine persönlichen Erinnerungen an schöne, wie auch harte Zeiten, verarbeitete Forcher mehrfach auch in Büchern. Jahrzehnte lang brachte er dem Publikum mit großem Erfolg Erlebnisse, Erfahrungen und Begegnungen mit seinen Heimaten Österreich und Südtirol näher. Auch Begleiter und Politiker erinnern sich an Sepp Forcher als Kulturvermittler. Wegbegleiter und ORF-Generalintendant Alexander Wrabetz resümiert: „Sepp Forcher war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der ORF-Geschichte und ein großartiger Mensch.“

Mit Ehefrau Helli bei Dreharbeiten vorm Schloss Leopoldskron im Jahr 2017 (Bild: Tschepp Markus)
Mit Ehefrau Helli bei Dreharbeiten vorm Schloss Leopoldskron im Jahr 2017

Nun ist er mit seiner im November verstorbenen Helli in Ewigkeit vereint.

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