Erste Schritte
Japan: Regierung stellt 33 Mrd. € für Wiederaufbau parat
Der Nachtragsetat von vier Billionen Yen soll kommende Woche ins Parlament eingebracht werden. Der Haushalt wird voraussichtlich im Mai in Kraft treten.
Kan demonstriert Entschlossenheit
Der wegen seines Krisenmanagements kritisierte Ministerpräsident Naoto Kan (im Bild) stimmte seine Landsleute auf eine höhere Neuverschuldung zur Finanzierung weiterer Sonderetats ein. Diskutiert wird auch über höhere Steuern, die Umfragen zufolge von 57 Prozent der Japaner befürwortet werden.
Der unpopuläre Ministerpräsident demonstrierte Entschlossenheit zum Weitermachen. Er wolle für den Wiederaufbau arbeiten und dafür die Richtung vorgeben, so Kan: "Dieses Ziel zu erreichen, ist mein innigster Wunsch als Politiker." Sollte Kan die nächsten Sonderetats nicht durchs Parlament bekommen, müsste er aus Sicht von Experten zurücktreten.
AKW hält Japan zusätzlich in Atem
Zusätzlich zum Wiederaufbau des zerstörten Nordostens muss sich Japan in Fukushima den Folgen der schwersten Atomkatastrophe seit Tschernobyl vor 25 Jahren stellen. Nach Einschätzung des Kraftwerksbetreibers Tepco könnte es bis zum Jahresende dauern, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der vielkritisierte Konzernchef Masataka Shimizu erwies den aus der Umgebung des Atomkraftwerks in Sicherheit gebrachten Menschen mit einer Verbeugung die Ehre.
"Ich arbeite hart daran, dass Sie nach Hause zurückkehren können", sagte Shimizu. Die Regierung hatte den Menschen aus der 20-Kilometer-Sperrzone um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima nämlich erst am Donnerstag die Rückkehr in ihre Häuser verboten.
Tiefste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg
Ein Erdbeben der Stärke 9,0, ein 15 Meter hoher Tsunami und eine Atomkatastrophe hatten die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt in ihre tiefste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Fast 28.000 Menschen wurden getötet oder werden vermisst.
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