Unruhe im Schilcherland: Am Stainzer Engelweingarten soll um 30 Millionen Euro ein Hotel mit Winzerhütten entstehen, unter dem Schloss Stainz werden zwei Häuser mit zwölf Wohneinheiten aus dem Boden gestampft. Der Bürgermeister steht zu den Projekten, besorgte Bürger gehen dagegen auf die Barrikaden.
Hier wurde der Schilcher geboren. Hier lustwandelten Kaiser Ferdinand I. und Erzherzog Johann im Jahr 1847 gemeinsam durch die Rieden: am Engelweingarten in Stainz. Doch nun ist dieses Juwel bedroht – so formulieren es zumindest die Gegner des Projekts. Das Hotel würde nicht in die Landschaft passen, zu viel Grund werde verbaut...
Ganz anders sieht es freilich der Projektwerber Günter Ganster. Was plant der Gastronom, der früher in Graz das Operncafé und das MM führte? „Wir bauen ein kleines Hotel mit Wellnessbereich und Restaurant, Appartements und sieben bis acht kleine Winzerhäuschen.“ Dazu kommt eine Tiefgarage. „Der Weingarten bleibt natürlich erhalten. Wir bauen nur, was wir bauen dürfen!“, versichert er. Kostenpunkt: 30 Millionen Euro, Baustart ist im Spätsommer 2022.
Ein „Chaletdorf“ sei das aber ganz sicher nicht, verspricht auch Bürgermeister Walter Eichmann (ÖVP). „Zweitwohnsitze sind ausgeschlossen.“ Von den 16.500 Quadratmetern werden „nur“ 2500 bis 3000 versiegelt werden.
200 Unterschriften gegen Wohnhäuser beim Schloss
Gegen ein zweites Bauprojekt liefen die Stainzer ebenfalls Sturm, sammelten über 200 Unterschriften. Zwölf Wohneinheiten sollen direkt unter dem Schloss entstehen. „Der Schlossweingarten bleibt bestehen und wir bauen eine Mauer, um vor Hangwasser zu schützen“, entgegnet Eichmann den Sorgen der Bürger.
In den kommenden Jahren planen wir 200 bis 400 Wohneinheiten. Wir sind eine Zuzugsgemeinde und brauchen den Platz.
Walter Eichmann, Bürgermeister, Stainz
Fest steht jedenfalls: Diese beiden Projekte dürften nicht die letzten gewesen sein. „In den kommenden Jahren werden bei uns 200 bis 400 Wohneinheiten gebaut“, sagt Bürgermeister Eichmann. Bis 2023 plant man zwei neue Kindergartengruppen und zwei Krippengruppen. „Wir sind eine Zuzugsgemeinde und brauchen mehr Wohnraum.“
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