Probleme im Innviertel

Ameisenhügel: Nun droht Stopp bei Stromleitungsbau

Oberösterreich
21.12.2021 06:00

Bei der 110-kV-Freileitung von Ried nach Raab in Oberösterreich stehen 65 der 80 Masten. Nun droht aber eine Bauunterbrechung. Ein Ameisenhügel steht im Weg.

Geht es nach der Netz Oberösterreich, einem Unternehmen der landeseigenen Energie AG, soll im kommenden Jahr die 22 Kilometer lange 110-kV-Freileitung im Innviertel in Betrieb gehen. Dafür fehlen noch 15 Maste. Doch beim Bau eines dieser Stahlgiganten sorgen nun winzige Waldameisen für große Probleme. Der Bau der fleißigen Insekten befindet sich in dem Bereich, wo das Betonfundament des Masts geplant ist.

In Peterskirchen behindert ein Ameisenhügel die Arbeiten für die 110-kV-Leitung. Es könnte sogar zum Baustopp kommen. (Bild: ZVG)
In Peterskirchen behindert ein Ameisenhügel die Arbeiten für die 110-kV-Leitung. Es könnte sogar zum Baustopp kommen.

„Die Ameisen sind naturschutzrechtlich geschützt und dürfen im Winter nicht übersiedelt werden. Laut Umweltanwaltschaft darf dies auch nur eine Person vornehmen, die die dafür notwendigen Kenntnisse vorweisen kann“, rechnen die Innviertler Freileitungsgegner mit einem Baustopp und damit zumindest mit einer Verzögerung des Projekts.

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Wir haben den Bereich bereits abgesichert und nehmen volle Rücksicht auf die Ameisen.

Der Netz Oberösterreich ist das Ameisen-Problem bereits bekannt.

Bereich ist bereits abgesichert
Der Netz Oberösterreich ist das Ameisen-Problem bekannt. „Wir haben den Bereich bereits abgesichert und nehmen volle Rücksicht auf die Ameisen. Sollte eine Umsiedelung notwendig sein, werden wir auch darauf reagieren und selbstverständlich alle Regeln einhalten“, heißt es.

Illegale Mülldeponie entdeckt
Der Ameisenhügel ist nicht die einzige unerwartete Überraschung. Verdutzte Gesichter gab es vor einiger Zeit , als eine illegale Mülldeponie auftauchte. Laut Unternehmen sei auch dafür eine Lösung gefunden worden.

Die Anrainer, die vehement eine Erdkabellösung fordern, sehen das anders: „Man will so schnell wie möglich vollendete Tatsachen schaffen, da die Beschwerden gegen die Enteignung von 57 Grundeigentümern seit Dezember 2019 beim Bundesverwaltungsgerichtshof liegen. Es wurde keine strategische Umweltprüfung durchgeführt, laut EU-Richtlinien wäre diese verpflichtend.“

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