Pro Jahr benötigen 230 Menschen in Österreich eine lebensrettende Stammzellspende. Die Wienerin Christine K. (32) sorgte nun für ein vorgezogenes Weihnachtswunder.
Der Bericht ging ihr durch Mark und Bein: Rund zwei Jahre ist es her, dass Christine Kaulich den Aufruf für eine Stammzellspende gelesen hatte. Damals war es ein blutjunger, aber todkranker Bursch, der auf der Suche nach einem passenden Spender war. Sofort ließ sich die heute 32-Jährige beim Roten Kreuz registrieren. Dem Buben konnte sie zwar nicht helfen, doch nun ereilte die Mutter zweier Söhne der schicksalhafte Anruf - sie passe genetisch haargenau zu einer jungen Frau, die dringend eine Stammzellentransplantation benötigt.
Ich habe keine Sekunde gezögert.
Christine Kaulich (32)
Für Patientin ein Weihnachtswunder
„Ich habe keine Sekunde gezögert“, so die Wienerin im „Krone“-Gespräch. Also nahm sich die Supermarkt-Angestellte am Dienstag einen Tag frei und pilgerte in die Rotkreuz-Zentrale in Wien-Wieden. Dort wurden in einer mehrstündigen, aber schmerzlosen Prozedur Stammzellen aus Kaulichs Blut gewonnen. Gleichzeitig wurde in einem anderen Spital eine junge Frau auf den Empfang der lebensrettenden Zellen vorbereitet - für die Patientin ein Weihnachtswunder. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass zwei fremde Menschen zueinander passen, liegt bei 1:500.000. Weltweit finden zehn Prozent der Patienten keine Spender.
Alle Infos rund ums Stammzellen-Spenden finden Sie hier.
Spenderin appelliert, sich registrieren zu lassen
Umso wichtiger wäre es, dass es so viele Menschen wie möglich Kaulich gleichtun: „Ich bin selbst Mutter. Ich hab‘ mir gedacht: ,Was, wenn es meine Kinder treffen würde?‘ Dann wäre ich auch überglücklich, wenn jemand für sie Stammzellen spenden würde“, appelliert die Jungmama an alle Österreicher. Aktuell sind 100.000 Personen registriert, im Vorjahr konnten 43 Spender gefunden werden - so viele wie nie zuvor.
Patienten und Spender kennen einander nicht
Als Stammzellenspender kommen gesunde Menschen zwischen 18 und 35 Jahren und mindestens 50 Kilogramm Gewicht infrage. Der Body-Mass-Index darf den Wert 40 nicht überschreiten. Die Identität der Patienten bleibt anonym, Spender und Empfänger können sich üblicherweise erst nach fünf Jahren und auf beiderseitigen Wunsch kennenlernen.
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