Nepp zu Skandal-Cover:

„Klenk journalistische Auszeichnung entziehen“

Medien
22.12.2021 14:26

Das „Best of Böse“-Cover der Wochenzeitung „Falter“ erhitzt die Gemüter. Während sich auf Twitter eine Vielzahl an missbilligenden Kommentaren findet, kommt nun auch die Politik ins Spiel. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp etwa fordert, „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk den soeben verliehenen Titel „Journalist des Jahres 2021“ zu entziehen.

„Was ist das für ein Zeichen für den heimischen Journalismus, wenn ein für plumpen Sexismus verantwortlicher Chefredakteur mit einer solchen Auszeichnung herumläuft?“, fragte der Wiener FPÖ-Chef am Mittwoch.

Weiters forderte er einen Inseratenstopp durch die Stadt Wien. „Die Wiener Wochenzeitung ist nur durch Gelder der öffentlichen Hand überlebensfähig. In manchen Ausgaben sind etwa 65 Prozent aller Inserate durch den Steuerzahler finanziert“, untermauert der blaue Politiker seinen Ruf nach Konsequenzen für die „Grenzüberschreitung“. Zugleich hielt er auch fest, dass er sich an den Presserat wenden werde - was auch unzählige andere Menschen schon getan haben dürften, wie auf Twitter zu lesen war. Der Presserat wird sich im Jänner, in seiner nächsten Sitzung, der Sache annehmen, wie er mitteilte.

Empörung bei den Grünen
Um eine Behandlung der Causa durch den Presserat ersuchen auch die Grüne Frauensprecherin Meri Disoski und Mediensprecherin Eva Blimlinger in einem gemeinsamen offenen Brief: „Diese Abbildung ist in hohem Maße sexistisch, herabwürdigend, ja geradezu empörend.“

ÖVP sieht „neuen Tiefpunkt“
Kritik am Cover kam übrigens auch von der ÖVP: Frauenministerin Susanne Raab sprach von einer „Bloßstellung“ und einer „Grenzüberschreitung“. Ein wenig weiter ging dann noch die ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller: „Die Wiener Stadtzeitung ,Falter‘ hat sich offensichtlich endgültig von jedwedem journalistischen Ethos verabschiedet. Das heutige Cover (...) verunglimpft Susanne Thier in einer tiefen sexistischen Art und Weise - und das allein deshalb, weil sie die Lebensgefährtin von Sebastian Kurz und die Mutter des gemeinsamen Kindes ist.“

Die ÖVP-Politikerin fordert eine Entschuldigung der Chefredaktion für den „neuen Tiefpunkt“.

Altes Kunstwerk als Vorlage
Das Cover der Sonderbeilage orientiert sich am Werk „The Holy Family with Shepherds“ von Jacob Jordaens aus dem Jahr 1616. Per Fotomontage wurden die Gesichter von Sebastian Kurz, Susanne Thier, Alexander Schallenberg und Herbert Kickl in das alte Kunstwerk eingefügt.

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