Als ein Wettbüro-Mitarbeiter kurz nach 21.30 Uhr von den Toiletten retour ins Lokal bog, fuhr ihm die Angst in die Glieder. Ein maskierter Mann hielt ihm eine Pistole vor die Brust. "Ich war für drei, vier Sekunden wie versteinert", erzählt das Opfer.
Dann ging alles blitzschnell: "Geld! Geld! Geld!" fauchte der Bewaffnete und zog ein Plastiksackerl hervor. "Ich habe meine Kellnergeldbörse mit den Einnahmen des Abends genommen und den Inhalt hinein geleert", schildert der Wettbüro-Angestellte. Der bewaffnete Mann drehte sich um und lief mit der Beute von rund 2.000 Euro davon.
Täter entkam Fahndung
Sofort verständigte das Opfer die Polizei und gab eine Täterbeschreibung ab: "Der Mann war zwischen 30 und 40 Jahre alt, schlank und komplett schwarz gekleidet. Auf dem Kopf hatte er eine Sturmhaube – nur durch einen Schlitz waren seine Augen zu sehen." Die sofort eingeleitete Alarmfahndung blieb ergebnislos.
Wettbüro-Chef Franz Bauer ist erleichtert, dass seinem Angestellten nichts passiert ist: "Er hat richtig reagiert. Finanzieller Schaden ist verschmerzbar, Personenschaden wäre das nicht." Einer Aufzeichnung des Raubs entging der Täter durch Zufall: "Weil der Techniker krank war, wurden letzte Woche keine Kameras installiert. Die werden erst diese Woche eingebaut", sagt Bauer zähneknirschend, obwohl er weiß, dass auch eine Aufzeichnung den Raub wahrscheinlich nicht verhindert hätte.
Schon am Sonntag – keine 24 Stunden später – nahm das Wettbüro den Betrieb wieder auf. Sogar mit demselben Angestellten: "Der Schock sitzt zwar tief, aber ich glaube so kann ich es am besten verarbeiten", erklärt er mit mulmigem Gefühl im Magen.
von Manuel Diwosch, "Tiroler Krone"
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