Antivirale Pille

USA lassen erstes Covid-Medikament für zu Hause zu

Ausland
22.12.2021 19:26

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat am Mittwoch die erste orale antivirale Behandlung für Covid-19 zugelassen - und zwar Paxlovid, eine Tablette des Pharmaherstellers Pfizer. Es ist das erste Covid-19-Medikament, das zu Hause eingenommen werden darf, bevor eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden ist.

Das Medikament soll in den USA verschreibungspflichtig, aber kostenlos erhältlich sein. Die US-Regierung hatte mitgeteilt, zehn Millionen Dosen für 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) gekauft zu haben. Die Auslieferung könnte noch in diesem Jahr beginnen. In Europa hatte die Arzneimittelbehörde EMA Mitte November mitgeteilt, mit einer Untersuchung des Covid-19-Medikaments begonnen zu haben.

Kombination aus zwei Medikamenten
Paxlovid kombiniert ein neues antivirales Medikament namens Nirmatrelvir und ein älteres Medikament namens Ritonavir. Bereits vergangene Woche veröffentlichte Pfizer aktualisierte Studienergebnisse, die zeigen, dass die Behandlung das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls um 89 Prozent senkt, wenn sie Erwachsenen mit hohem Risiko innerhalb weniger Tage nach Auftreten der ersten Symptome verabreicht wird.

Bei einer Verabreichung innerhalb der ersten fünf Tage nach Auftreten der Symptome war die Wirksamkeit ähnlich hoch: 88 Prozent.

Das Corona-Medikament Paxlovid soll schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern. (Bild: AFP)
Das Corona-Medikament Paxlovid soll schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern.

Pfizer sofort zur Auslieferung bereit
„Die heutige Zulassung von Paxlovid ist ein weiteres großartiges Beispiel dafür, wie die Wissenschaft uns helfen wird, diese Pandemie zu besiegen, die auch nach zwei Jahren noch immer Leben auf der ganzen Welt zerstört. Diese bahnbrechende Therapie, wird die Art und Weise, wie wir COVID-19 behandeln, verändern und hoffentlich dazu beitragen, einige der erheblichen Belastungen zu verringern, denen unsere Gesundheits- und Krankenhaussysteme ausgesetzt sind“, zitiert „CNN“ Pfizer-Chef Albert Bourla.

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Pfizer ist bereit, sofort mit der Auslieferung zu beginnen.

Pfizer-CEO Albert Bourla

„Pfizer ist bereit, sofort mit der Auslieferung in den USA zu beginnen, damit Paxlovid so schnell wie möglich in die Hände der entsprechenden Patienten gelangt“, so Bourla.

Weiteres Medikament in der Warteschleife
Neben Paxlovid liegt derzeit noch ein weiterer Antrag für eine Notfallgenehmigung einer Antiviralen Corona-Tablette vor. Das Pharmaunternehmen Merck (MSD) hat bereits einen entsprechenden Antrag eingebracht, nachdem Daten gezeigt hatten, dass es das Risiko von Krankenhausaufenthalten oder Tod bei Erwachsenen mit hohem Risiko um 30 Prozent senkt. Damit lag es unter einer früheren Analyse, die einen Wert von etwa 50 Prozent annahm. Die FDA hat jedoch noch nicht bekannt gegeben, ob sie die Behandlung damit zulassen wird.

Medikament „keine Entschuldigung, sich nicht impfen zu lassen“
Ein Ersatz für eine Corona-Impfung stellen die oral einnehmbaren Tabletten aber nicht dar, so die Einschätzung der Gesundheitsexperten. Der Infektiologe Florian Thalhammer von der MedUni Wien erklärte erst kürzlich, dass Medikamente zwar schwere Krankheitsverläufe verhindern könnten, die Impfung erziele aber eine Schutzrate von 95 Prozent und sei damit immer erste Wahl.

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