Schmid mit Investor

Chats offenbaren Geheimtreffen um Steuerakt

Politik
23.12.2021 06:00

Chats, Chats, Chats - erneut ist das Handy von Ex-ÖBAG-Chef Schmid für Korruptionsermittler eine Goldgrube. Diesmal im Bestechungsverdacht um den Steuerakt von Großinvestor Wolf. Es geht um ein Geheimtreffen und ein bemerkenswertes Selbstverständnis: „Du bist die H... für die Reichen.“

Finanzminister Magnus Brunner versprach in der heiklen Causa „volle Aufklärung“. Im Mittelpunkt: ein Steuerstreit um Einkünfte von Siegfried Wolf in der Schweiz. Dabei vermutet die Justiz Interventionen durch den Millionär beim Ex-Generalsekretär im Finanzministerium, Schmid. Offenbar erfolgreich.

Bestechungsverdacht: Multimillionär & Investor Sigi Wolf. (Bild: Markus Wenzel)
Bestechungsverdacht: Multimillionär & Investor Sigi Wolf.

„Teurer Geburtstag“
So schickt Tom Schmid eine WhatsApp-Nachricht an den damaligen Finanzminister Hans Jörg Schelling: „Haben heute Einigung mit Sigi geschafft. 75:25. Er zahlt zwischen 7 und 8 Millionen. Er rief mich an und wollte auf 6 runter. Ich finde, bei diesem Deal hat sich unsere Finanzverwaltung bewegt. Er hat heute 60er, teurer Geburtstag :) :)“

Einem Kabinettsmitarbeiter schreibt der Ex-ÖBAG-Chef dann: „Vergiss nicht – du hackelst im ÖVP-Kabinett!! Du bist die H... für die Reichen!“ oder auch: „Chef weiß Bescheid.“

(Bild: Krone KREATIV; APA/Hans Punz)

Geheimtreffen auf Raststation
Auch Wolf textet fleißig – und zwar mit der für seinen Steuerakt zuständigen Finanzbeamtin. Es kommt zu einem Geheimtreffen auf einer Raststation der Südautobahn. Daraufhin schickt Wolf an Schmid: „Ich habe mit der Dame geredet. Sie will Baden.“ Dabei geht es um den Chefposten des dortigen Finanzamtes. Nach dem Bewerberhearing dann wieder die Nachfrage des Multimillionärs: „Lieber Thomas – war das Hearing unserer Dame für Baden ok? Sigi“ Die Antwort: „Klar.“

Der Sprecher von Wolf zu den Vorwürfen der Bestechung bzw. Bestechlichkeit: „Wir geben keine Auskünfte zu einem laufenden Finanzverfahren.“ Ex-Kanzler Kurz kommt übrigens mit keinem Wort in diesem Akt der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vor.

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