Williams, Müller etc.

Die Sportwelt trug 2021 oft Trauer

Sport-Mix
23.12.2021 06:39

Auch 2021 haben wieder viele Persönlichkeiten aus der Sportwelt ihre letzte Ruhe gefunden. Österreich trauerte beispielsweise um Paul Gludovatz, dem langjährigen Trainer von Nachwuchsteams im ÖFB. Weltweit traf der Tod von Frank Williams, dem früheren Teamchef und Mitbesitzer des britischen Traditionsrennstalls in der Formel 1 viele ins Herz. Aber auch so manch junger, hoffnungsvoller Sportler ließ sein Leben wie zuletzt Motocross-WM-Fahrer Rene Hofer.

Lang ist die Liste der Fußball-Toten mit großer Erfolgliste: Gludovatz (75) verstarb an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, wie auch der frühere Sturm-Graz-Profi Mehrdad Minavand. Der steirische Klub verlor auch seinen ehemaligen Tormann Walter Saria, Rapid Wien Zlatko Kranjcar. Abschiednehmen hieß es von Gernot Langes-Swarovski, der seit 1971 mit FC Wacker Innsbruck und der WSG Wattens verbunden gewesen war sowie Rudolf Edlinger, den ehemaligen Präsidenten von Rapid Wien. Mit Alfred Teinitzer (91) starb das letzte Teammitglied, das 1954 mit der Nationalmannschaft WM-Dritter geworden war.

Viele Nachrufe auf Gerd Müller
In Deutschland wurden Nachrufe für Gerd Müller, den als „Bomber der Nation“ gepriesenen ehemaligen Torjäger von FC Bayern München verfasst. Bernard Tapi, der frühere Chef von Olympique Marseille, erlag einem Krebsleiden. Manchester City teilte seine Trauer um Colin Bell, Liverpool um Ian St. John. Mit 84 starb der ehemalige tschechoslowakische Teamchef Jozef Venglos, mit 92 Italiens Legende Giampiero Boniperti. In ihrer Biografie Weltmeister stehen hatten Leopoldo Jacinto Luque (Argentinien, 1978), Horst Eckel (Deutschland, 1954) und Jimmy Greaves sowie Roger Hunt (beide England, 1966). Fast 40 Jahre im Koma lag der französischer Ex-Teamspieler Jean-Pierre Adams, ehe er mit 73 Jahren starb.

Drama in der ICE Hockey League
Ein Drama ereignete sich während des Spiels der ICE Hockey League zwischen den Bratislava Capitals bei den Dornbirn Bulldogs auf dem Eis. Der Slowake Boris Sadecky brach zusammen und verstarb im Krankenhaus. Wenige Tage später wurde der Klub-Geschäftsführer Dusan Pasek in Bratislava tot aufgefunden, die Slowaken stiegen aus der Liga aus. Österreichs Eishockey trauerte auch um Jeff Geiger (63), der mit dem VSV und VEU Feldkirch jeweils dreimal Meister geworden war.

Bei der Ausübung ihres Berufs kamen der Schweizer Jason Dupasquier beim Motorrad-WM-Lauf in Mugello, oder der französische Motorrad-Pilot Pierre Cherpin bei der Rallye Dakar ums Leben. Erst 15 Jahre war der spanische Nachwuchspilot Dean Berta Vinales, Cousin von MotoGP-Pilot Maverick Vinales, als er beim Lauf zur Supersport-300-WM im Jerez tödlich verunglückte. KTM-Pilot Hofer wurde bei einem Lawinenabgang während einer Skitour in Salzburg getötet. Auch für Snowboarder-Ex-Weltmeisterin Julie Pomagalski aus Frankreich gab es kein Entkommen aus einer Lawine in der Schweiz, der slowenische Freestyle-Snowboarder Marko Grlic verlor im freien Gelände in Sölden sein Leben.

Erfolgreiche Funktionäre
Todesanzeigen wurden auch für einige erfolgreich und lang dienende Funktionäre verfasst: Jacques Rogge (79) war von 2001 bis 2013 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Der Schweizer Gian Franco Kasper (77) war seit 1998 Präsident des Ski-Weltverbandes (FIS). Max Mosley (81), der frühere und langjährige Präsident des Motorsport-Weltverbandes (FIA), erlag einem Krebsleiden. Mit dem Senegalesen Lamine Diack (88) verstarb der frühere Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes und ein zwielichtiger Funktionär im Weltsport. Der ehemalige Gewinner und spätere Leiter der Rallye Dakar, Hubert Auriol (68), weilt ebenso nicht mehr unter den Lebenden wie Gerhard Hofbauer (82), der Präsident des Österreichischen Handballbunds (ÖHB).

Im Tennis hieß es Abschied nehmen von Tony Trabert (90), der US-Amerikaner gewann fünf Grand-Slam-Titel, sowie der spanischen Legende Manuel Santana. In der Leichtathletik ist der zweifache Olympiasieger und Weltrekordler Lee Evans nun Teil der Erinnerung, der 400-m-Sprinter und Menschenrechtsaktivist erlitt mit 74 einen Schlaganfall. Der zweifache sowjetische Hammerwurf-Olympiasieger Juri Sedych wurde 66. Mit 24 kam der katarische 400-m-Läufer und WM-Medaillengewinner Abdalelah Haroun bei einem Autounfall ums Leben, die kenianische Olympia-Vierte und Straßen-Weltrekordlerin Agnes Tirop wurde mit Stichwunden am Bauch in ihrem Haus tot aufgefunden.

Der frühere finnische Rallye-Star Hannu Mikkola (78) verstarb an Krebs. Abschied nehmen hieß es auch von der US-amerikanische Motorsportlegende Alfred „Al“ Unser (82), einem der erfolgreichsten Fahrer beim Indianapolis 500. Der frühere dänische Radprofi Chris Anker Sörensen (37) starb bei einem Zusammenstoß seines Fahrrades mit einem Fahrzeug. Es gingen für immer die ehemalige Formel-1-Piloten Adrian Campos (60) und Carlos Reutemann (79), der australische Schwimm-Olympiasieger John Konrads (78), der zweifache Motorrad-Weltmeister Fausto Gresini (60), die ungarische Skeet-Olympiasiegerin Diana Igaly (56) und der frühere Fußball-Spitzenschiedsrichter Sandor Puhl (65).

Hank Aaron bleibt unvergessen
Im US Sport zählt Baseball-Ikone Hank Aaron (86) zu den Unvergessenen, der frühere Basketball-Star Elgin Baylor verstarb 86-jährig. Im Boxsport trauerte man um den frühere Schwergewichts-Weltmeister Leon Spinks (67) und den legendären Mittelgewichts-Champions „Marvelous“ Marvin Hagler (66). Lee Elder, der als erster schwarzer Golfer bei einem Masters spielte, verstarb im Alter von 87. Viel zu jung verstarb der lettische Eishockey-Nationaltormann Matiss Kivlenieks (24) vom NHL-Club Columbus Blue Jackets nach einer fehlgeleiteten Feuerwerksexplosion.

In einer Katastrophe endete ein über 100 Kilometer führender Marathon über Berge in der Provinz Gansu (China). Die Extremsportler wurden von einem Wetterumschwung mit Eisregen und Sturmböen überrascht, 21 Menschen starben. Tragische Vorfälle ereigneten sich auch anderswo. Es traf keine Prominenten, aber junge, hoffnungsvolle Sportlerinnen und Sportler, die viel zu früh ihren letzte Segen erhielten. Aufgeführt sei hier der Tod eines Eishockey-Spielers in Russland, der von einem Puck an der Halsschlagader getroffen worden war und den Verletzungen erlag.

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(Bild: KMM)



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