Schiff voll besetzt

Mindestens 39 Tote bei Fährenbrand in Bangladesch

Ausland
24.12.2021 13:44

Mindestens 39 Menschen sind beim Brand einer Fähre in Bangladesch ums Leben gekommen, rund 70 weitere seien mit Brandverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Das Feuer auf dem Doppeldecker-Boot mit rund 800 Menschen an Bord sei plötzlich mitten auf einem Fluss rund 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Dhaka ausgebrochen, hieß es von einem Behördensprecher. Die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen.

Das Feuer auf dem mehrstöckigen Boot „MV Obhijan-10“ mit rund 800 Menschen an Bord sei plötzlich mitten auf dem Fluss Sugandha rund 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Dhaka ausgebrochen. Der Brand sei vermutlich im Maschinenraum entstanden und habe sich danach rasch auf dem ganzen Boot ausgebreitet, sagte der Sprecher.

Die Fähre in Jhakakathi ist vollständig ausgebrannt (Bild: AFP/Jewel Samad)
Die Fähre in Jhakakathi ist vollständig ausgebrannt

„Wir haben 32 Leichen geborgen“, so der Polizeichef der Stadt Jhakakathi, Moinul Islam. Rund 70 weitere Menschen seien mit Brandverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. „Die meisten starben durch das Feuer, einige ertranken, nachdem sie in den Fluss gesprungen waren“, sagte Islam.

Feuerlöscher nicht erreichbar
Ein Überlebender ist Sanjit Chandra Haldar, der Reportern sagte, dass er eine Explosion und dann plötzlich viel Rauch gesehen habe. Nach seinem Sprung ins Wasser hätten Fischer ihn und auch andere gerettet. Fernsehaufnahmen zeigten die brennende Fähre und Passagiere, die um Hilfe riefen, sowie Hunderte Angehörige am Flussufer.

Fährenbesitzer Ham Jalal sagte Reportern, dass es an Bord mindestens 21 Feuerlöscher gegeben habe. Jedoch habe keiner benutzt werden können, da sich das Feuer so schnell verbreitet habe.

Brand erst nach Stunden gelöscht
Die Feuerwehr habe knapp hundert Leute gerettet, sagte ihr Sprecher. Die Fähre sei ganz ausgebrannt. Es habe mehr als drei Stunden gedauert, bis Feuerwehrleute den Brand gelöscht hätten, nachdem die Fähre bei einem Dorf in der Nähe verankert worden sei. Die Bergungsarbeiten dauerten am Freitagnachmittag (Ortszeit) noch an. Die Behörden gaben an, dass sie den Vorfall untersuchen wollten.

Tödliche Schiffsunglücke sind in dem von Flüssen durchzogenen südasiatischen Land mit 170 Millionen Einwohnern keine Seltenheit. Experten machen schlechte Wartung, laxe Sicherheitsstandards in den Werften und Überbelegung der Schiffe dafür verantwortlich.

Porträt von krone.at
krone.at
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