Weill vertonte das Buch von Moss Hart, dem legendären Broadway-Regisseur, Theater- und Drehbuchautor – die Songtexte stammen von Ira Gershwin – im Jahr 1941. Leider schrieb er viel weniger Musik, als man sich heute wünschte. Die Psychoanalyse kam in den USA damals gerade in Mode. Also liegt Liza Elliott, die gefeierte Chefin des Modemagazins „Affaire“, die „Lady in the Dark“, wegen ihrer Midlife-Crisis auf der Couch beim Promi-Psychiater Dr.…Brooks und erzählt ihre Träume. Träume von Glamour und Glitter, von Erinnerungen an ihre freudlose Kindheit unter tyrannischen Eltern, von einer Hochzeit, zu der sie sich im realen Leben nicht entschließen kann.
Amüsanter Mix
Musical-Zauberer Matthias Davids, die Ausstatter Hans Kudlich und Susanne Hubrich sowie der Choreograf Florian Hurler bieten, was am Broadway 1941 gefragt war: Einen großteils amüsanten Mix aus Sessions auf Sigmund Freuds Divan, aus großer Ballettshow, aus einer erfrischend bunten Kostümschlacht, garniert mit ein bisserl Herz-Schmerz. Schade nur, dass man die Produktion nicht auf Englisch gewagt hat. Die deutschen Dialoge von Roman Hinze sind eher halbwitzig.
James Holmes treibt das Volksopernorchester ordentlich an. Julia Koci als gestörte Liza überzeugt in allen Phasen der Starrolle. Robert Meyer ist ein zurückhaltender Dr.…Brooks, Jakob Semontan ein schriller Fotograf Russel.
Karlheinz Roschitz, Kronen Zeitung
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