„Ich lasse mich nicht vermissen“, sagt Herr Klaus, Stammgast beim Wiener Heurigen Fuhrgassl-Huber in Neustift am Walde. Deshalb ist er auch am Christtag gekommen, um sein Achterl zu trinken. Der Andrang anderer Gäste ist am ersten Weihnachtsfeiertag mäßig, in Neustift wie auch im restlichen Wien. Ein Stimmungsbericht.
„Die Leute trauen sich nicht wirklich fort“, sagen die Wirte des bekannten Neustifter Weinguts der „Krone“. Deshalb hat man das Lockdown-Angebot - von freitags bis sonntags gab es typische Gerichte und Wein in Flaschen zum Mitnehmen - verlängert. Die Kunden holen sich Essen und Wein auch jetzt eher ab, als dass sie es vor Ort genießen. Nicht so Stammgast Herr Klaus: „Der geht auch zu Weihnachten aus“, erzählt er Fotograf Peter Tomschi und spricht von sich in der dritten Person.
Im Moment fast nur Stammgäste
Auch beim Heurigen Peter Wolff ist die Stimmung am Christtag etwas gedrückt: Der Betrieb ist geöffnet, derzeit schauen aber fast nur Stammgäste vorbei. In den traditionell umsatzstärksten Wochen, die vor Weihnachten, habe man nicht öffnen dürfen. Auch davor sei durch die ausgefallenen Weihnachtsfeiern viel Geschäft auf der Strecke geblieben.
Die Meierei im Stadtpark sperrt am Samstag überhaupt erstmals seit Beginn des Lockdowns auf. Welche Auslastung erwartet wird? „Man wird sehen.“
„Ich muss ja Geld verdienen“
Auch in die Innenstadt haben sich am Christtag nicht die Massen verirrt - was aber am Wetter liegen könnte. Seit den Morgenstunden nieselte es, so mancher wollte wohl auch den ersten Weihnachtsfeiertag gemütlich oder im Kreis der Familie begehen. Die Ticketverkäufer am Opernring versuchen trotzdem ihr Glück: „Ich muss ja Geld verdienen“, sagt etwa Lui. Ein paar Touristinnen zeigen sich zumindest interessiert.
Gewohntes Pandemie-Bild in der Kärntner Straße: eine Warteschlange vor der Apotheke. Allerdings auch eine kurze vor dem Casino. Es wird 2G kontrolliert.
„Ich musste kurz raus“, erzählt ein Jogger in der Prater Hauptallee. Auf der Donauinsel und im Lainzer Tiergarten sind vereinzelte Spaziergänger zu sehen. „Wir haben in zwei Stunden gerade einmal zehn andere Menschen gesehen“, sagt ein Paar unserem Fotografen.
Polizei auch dort im Einsatz, wo nicht viel los ist
Die Polizei kontrolliert auch an den Feiertagen, sogar auf der Donauinsel. Dort ist derzeit noch weniger los als sonst im Winter. Toni vom gleichnamigen Inselgrill hat bei seinem Stand nach dem Rechten gesehen. Aufgesperrt wird erst wieder am 5. Jänner: „Falls bis dahin nicht wieder alles zusperren muss.“
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