Marke gekauft

Umstrittener Investor lässt Schlecker auferstehen

Tirol
25.12.2021 16:32

2012 musste die Drogeriekette Schlecker Insolvenz anmelden, jetzt soll es ein Comeback geben. Der umstrittene Tiroler Unternehmer Patrick Landrock will Schlecker 2022 wieder auferstehen lassen und verspricht Tausende Jobs: „Noch größer, digitaler und innovativer - es soll der größte Angriff in der Geschichte des europäischen Handels werden“, teilte Landrocks Unternehmensgruppe kitzVenture mit. Gegen Landrock läuft allerdings aktuell ein Verfahren wegen schwerer gewerbsmäßigen Betrugs.

Schlecker war viele Jahrzehnte lang eines der größten Drogerieunternehmen in Europa. Doch das Unternehmen schlitterte in die Pleite, Firmenboss Anton Schlecker wurde wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe verurteilt, für seine Kinder Lars und Meike setzte es wegen Beihilfe zum Bankrott sogar Haftstrafen.

Tiroler Investor plant „Marktangriff“
Nun will der umstrittene Tiroler Investor Landrock die Marke Schlecker wiederauferstehen lassen. Laut eigenen Angaben besitzt er auch bereits die Rechte an der Marke und „bereitet seit Jahren den Marktangriff vor“, wie Landrocks Investmentgruppe kitzVenture per Aussendung mitteilte. „Schlecker wird in Zukunft kein reiner Drogeriemarkt mehr werden, sondern auch stark mit Produkten des täglichen Bedarfs wie z.B. Lebensmittel, Büro- und Geschäftsbedarfsprodukte sowie Baumarktartikel auftreten“, so Landrock: „Unsere innovative Technologie-Plattform wird uns sowohl online als auch im Filial- und Liefernetz einen Vorsprung ermöglichen, den der Wettbewerb nur schwer wieder aufholen wird.“

Patrick Landrock, Geschäftsführer der kitzVenture GmbH (Bild: SailerBrothers/Rudolf Sailer)
Patrick Landrock, Geschäftsführer der kitzVenture GmbH

Langfristig werde man „mehrere Tausend Arbeitsplätze“ schaffen, so der Unternehmer, der aktuell auf der Suche nach Investoren für sein Projekt ist. Landrock meinte dazu, man stehe „mit verschiedenen einflussreichen, internationalen Family Offices als auch mit institutionellen Investoren in fortgeschrittenen Gesprächen“, auch werde man demnächst eine Unternehmensbewertung von „mehr als einer Milliarde Euro“ erhalten. 

Prozess gegen Landrock wegen Betrugs
Aktuell muss sich Landrock allerdings am Landesgericht Innsbruck verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schweren gewerbsmäßigen Betrug vor, durch die Verleitung von Personen zu einer Veranlagung soll es zu einem Schaden von rund 176.000 Euro gekommen sein. Staatsanwalt Hannes Wandl gegenüber Medien: „Bei den Ermittlungen zum System drängte sich schnell der Verdacht auf, dass hier schlicht und einfach ein Pyramidenspiel aufgebaut werden sollte.“ Landrock bestreitet die Vorwürfe, für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

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