Video verschickt

Bewaffneter 19-Jähriger wollte die Queen ermorden

Adabei
27.12.2021 11:27

Der bewaffnete Eindringling, der am ersten Weihnachtstag auf dem Gelände der Queen-Residenz Schloss Windsor festgenommen wurde, hatte in einem Video die geplante Ermordung von Königin Elizabeth II. (95) angekündigt. Die britische Polizei prüft den bedrohlich anmutenden Clip, auf dem ein vermummter und maskierter Mann mit verzerrter Stimme zu sehen und zu hören ist. Er spricht von Rache u.a. für ein Massaker in Indien und davon, die Königin mit seiner Armbrust töten zu wollen.

Samstagfrüh war ein 19-Jähriger mit einer Armbrust bewaffnet mithilfe einer Strickleiter über die Mauer des Anwesens westlich von London geklettert. Er wurde kurz danach gefasst und steht seitdem unter ärztlicher Aufsicht. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass der 19-Jährige psychisch krank ist.

Der Eindringling kam innerhalb der Schlossmauern angeblich bis auf 500 Meter an die Privatgemächer der Queen heran, bevor er festgenommen wurde. Die Polizei betont, er sei schon bald geschnappt worden und habe kein Gebäude betreten.

Angeblich aus Rache für Massaker in Indien
In dem Clip, den der 19-Jährige kurz vor dem Vorfall an Bekannte geschickt haben soll und den die britische Zeitung „Sun“ veröffentlichte, hantiert ein Maskierter mit einer Armbrust und spricht mit verzerrter Stimme. Doch die Gestalt will ihre Identität nicht verbergen, im Gegenteil: Sie nennt ihren vollen Namen. „Es tut mir leid, was ich getan habe und was ich tun werde“, sagt die Person. „Ich werde versuchen, Elizabeth, Queen der Royal Family, zu ermorden.“

Das Motiv: Vergeltung. Er nehme Rache für diejenigen, die wegen ihrer Herkunft getötet, erniedrigt und diskriminiert worden seien sowie, für die Toten des Amritsar-Massakers 1919. Damals hatten britische Kolonialtruppen in der indischen Stadt Amritsar das Feuer auf Demonstranten eröffnet und Hunderte getötet. Er sei ein indischer Sikh, sagt der Maskierte in dem Clip.

Königliche Familie bei Weihnachtsgottesdienst auf Gelände
Der Buckingham-Palast wollte sich nicht äußern, der Vorfall wirkte sich aber nicht auf die Pläne der königlichen Familie für den ersten Weihnachtsfeiertag aus. Die Sicherheit rund um Schloss Windsor war zu Weihnachten höher als ohnehin schon, denn etwa 20 Royals sollen sich auf dem Schloss aufgehalten haben: Außer der Queen, die zu der Zeit frühstückte, als der junge Mann festgenommen wurde, waren u.a. ihr jüngster Sohn Edward sowie ihre Enkelinnen Zara Tindall, Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie mit ihren Familien auf dem Gelände.

Thronfolger Prinz Charles und seine Ehefrau Herzogin Camilla wurden zum Weihnachtsgottesdienst erwartet. Die Queen trat am Samstag nicht öffentlich auf. In einer aufgezeichneten Weihnachtsansprache äußerte sich die 95-Jährige zum Verlust ihres Ehemanns Prinz Philip, der im April im Alter von 99 Jahren gestorben war.

Drei Eindringlinge im Frühjahr festgenommen
Der Vorfall sorgt für Aufsehen im Vereinigten Königreich - und dürfte die Debatte über die Sicherheit des Staatsoberhaupts und der Royal Family erneut anheizen. Es war schließlich nicht der erste Vorfall in Windsor in diesem Jahr: Im Frühjahr nahmen Sicherheitskräfte insgesamt drei Menschen fest, die sich Zugang zum Gelände verschafft hatten.

Im Frühling spazierte ein Paar nahe der Stelle, an der die Queen häufig ihre Hunde ausführt. Noch mehr Fragen warf eine Frau auf, die keine zwei Wochen zuvor Zutritt zur Residenz von Queen-Sohn Prinz Andrew auf dem Windsor-Gelände erhalten hatte. Sie fuhr mit dem Taxi vor und überredete angeblich Sicherheitskräfte, die Rechnung zu zahlen. Die 44-Jährige gab sich als Partnerin des Prinzen aus, mit dem sie eine Verabredung zum Mittagessen habe. Schließlich hielt sie sich 20 Minuten auf dem Grundstück auf, bevor sie das Anwesen betrat - erst dort wurde die Spanierin festgehalten. Sie ist offenbar psychisch krank. Andrew war während des Vorfalls in der Nähe.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt