In Wien ist Omikron schon die dominierende Variante des Coronavirus, es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das in ganz Österreich der Fall ist. Um die Lage zu bewerten, tritt am Montag wieder das neue Beratungsgremium GECKO zusammen. Niki Popper, Simulationsforscher und Teil des Gremiums, geht davon aus, dass man mit Omikron einen „Paradigmenwechsel“ erleben werde: „Wir werden sehen, dass wahrscheinlich die Fallzahlen hoch bleiben, aber idealerweise auch die schweren Erkrankungen zurückgehen.“
„Wenn wir keinen Anstieg in den Krankenhäusern haben, müssen wir uns überlegen, wie werden wir in Zukunft damit umgehen?“, sagte Popper am Montag im Ö1-„Morgenjournal“. Schließlich gehe es nicht immer um die Grenze zwischen „absolutem Eskalieren und ganz normal“, sondern darum, „das Leben 2022 wieder normal hinzubekommen und das trotz Omikron“.
„Mittlerweile recht gut immunisiert“
Noch wisse man aber nicht, ob die Zahl der Hospitalisierungen sinken werden. Daher müsse man beobachten, wie sehr Omikron die Immunantwort umgehen könne. Das sei für Österreich entscheidend, „weil wir mittlerweile recht gut immunisiert sind“, so der Simulationsforscher. Die aktuell gesetzten Maßnahmen „werden die Ausbreitungsdynamik senken“, sagte Popper. Er geht im aktuellen Modell von einer Reduktion im zweistelligen Prozentbereich aus. Neue Verschärfungen sollen bei der GECKO-Sitzung nicht beschlossen werden.
Die Lage in den Krankenhäusern habe sich gebessert, „aber es ist so, dass wir noch nicht dort sind, wo wir uns gewünscht hätten“, betonte der Forscher, da es noch keine wirkliche Entlastung für das Personal gebe. Aktuell gibt es noch immer mehr als 350 Corona-Fälle auf den Intensivstationen.
Es gebe starke Indizien, dass die Welle im Jänner wieder steigen werde, gab der Simulationsforscher im Ö1-Interview zu bedenken. Darum treffe sich das Gremium jetzt, um die Lage zu bewerten. Man müsse jetzt für die Schulöffnungen am 10. Jänner vorbereitet sein, „oder wenn Influenza-Fälle dazukommen“, fügte Experte Popper hinzu. Das oberste Ziel sei, einen Lockdown zu verhindern und die Belegung der Intensivbetten zu senken. Die GECKO-Sitzung beginnt am späten Nachmittag, Informationen an die Öffentlichkeit sind für Montag nicht geplant.
Testkapazitäten sollen gesteigert werden
Indes wird am Montag auch ein Test-Gipfel abgehalten. Hier soll darüber beraten werden, wie die Testkapazitäten gesteigert werden können und bundesweit ein effektives, rasches Angebot zur Verfügung gestellt werden kann. Mit eingebunden sind dabei die Labor-Betreiber. Popper begrüßte den Gipfel. Das deute darauf hin, dass man die Notwendigkeit schnellerer PCR-Tests, durch die man sehen könne, welche Variante vorherrscht, erkannt habe, so der Forscher.
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