Deutsche angezeigt

Kind (4) geriet bei Demo in Pfefferspray-Wolke

Ausland
27.12.2021 11:23

Das eigene Kind auf eine Demo mitzunehmen, ist vielleicht nicht die beste Idee, die umsichtige Eltern haben können. Mit einem Kleinkind im Schlepptau dann noch zu versuchen, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen, das würde wohl den wenigsten Erziehungsberechtigten einfallen. Eine Mutter hat das am Sonntag im bayrischen Schweinfurt gemacht - dabei geriet ihr vierjähriges Kind in eine Pfefferspray-Wolke. Die Frau wurde nun von der Polizei angezeigt.

Auch am Weihnachtswochenende fanden in Deutschland zahlreiche Proteste gegen Corona-Maßnahmen statt. In Schweinfurt eskalierte die Situation am Sonntagabend - es kam teilweise auch zu gewaltsamen Ausschreitungen. Die Polizei musste acht Personen festnehmen und 44 Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten.

(Bild: glomex (Screenshot))
Der Weihnachtsfrieden konnte bei mancher Demo gegen Corona-Maßnahmen in Deutschland leider nicht gewahrt werden. (Symbolbild) (Bild: AFP)
Der Weihnachtsfrieden konnte bei mancher Demo gegen Corona-Maßnahmen in Deutschland leider nicht gewahrt werden. (Symbolbild)

Augenspülung bei Kind nach Reizung notwendig
Eines davon betrifft eine Mutter, die ihren vierjährigen Nachwuchs zu der Demo mitgenommen hatte. Beim Versuch, eine Absperrung zu durchbrechen, kam das Kind mit Pfefferspray in Kontakt und musste medizinisch behandelt werden. „Dem Kind geht es jetzt wieder gut“, erklärte ein Polizeioberkommissar nach dem dramatischen Vorfall. Die Augenreizung wurde mit einer Spülung behandelt, nach einigen Minuten hatte das Kind glücklicherweise keine Beschwerden mehr.

Doch für die Mutter, die laut Exekutive der Querdenker-Szene zuzuordnen ist, wird der Vorfall weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Sie wurde angezeigt. Auch das Jugendamt sei über den Vorfall informiert worden.  

Polizei musste Schlagstöcke einsetzen
Die Demonstration, die nicht angemeldet worden war, hatte mit mehreren Hundert Teilnehmern zunächst friedlich begonnen. Doch dann versuchten Gruppen, Polizeiketten und Absperrungen zu überwinden, dabei seien Einsatzkräfte mit „Faustschlägen und Fußtritten teils mittelschwer verletzt“ worden, so die Polizei. Beamte seien auch „beleidigt und bespuckt“ worden. „Unsere Einsatzkräfte waren bereits gezwungen, gegen aggressive Versammlungsteilnehmer Schlagstock und Pfefferspray einzusetzen. Wir fordern alle Teilnehmer auf, friedlich von ihrem Grundrecht Gebrauch zu machen und die Regeln einzuhalten“, bemühte sich die Polizei Unterfranken auf Twitter um Deeskalation.

Schnellverfahren für Verhaftete am Tag nach der Demo
Die Hälfte der Demo-Teilnehmer, die festgenommen worden waren, mussten sich bereits am Montag vor Gericht verantworten - darunter auch die Mutter des vierjährigen Kindes. „Mit Urteilen gegen die drei Männer und eine Frau ist noch am späten Montagnachmittag zu rechnen“, erklärte die Polizei laut „Bild“-Zeitung.

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