Viel weniger Ankünfte

Italien verbucht nächstes schwarzes Tourismus-Jahr

Ausland
27.12.2021 12:32

Auch 2021 muss Italien erneut als schwarzes Jahr für den Tourismus verbuchen. Der Tourismusverband Confcommercio vermeldet einen Rückgang von rund 60 Millionen Ankünften sowie 120 Millionen Übernachtungen weniger als im Jahr 2019. Gegenüber dem Jahr vor der Corona-Krise sind zudem 13 Millionen Italiener weniger ins Ausland verreist.

Confcommercio-Präsident Carlo Sangalli forderte von der Regierung um Premier Mario Draghi aufgrund der fatalen Zahlen mehr finanzielle Unterstützung. „Die italienische Wirtschaft hat ohne die treibende Kraft des Tourismus keine Chancen“, sagte er. Hatten noch vor wenigen Monaten 25 Millionen Italiener einen Urlaub über die Weihnachtsfeiertage geplant, so wurden wegen der Sorge vor der Omikron-Variante bereits fünf Millionen Übernachtungen storniert.

Die spanische Treppe in Rom im März 2021 - wo sich normalerweise zahlreiche Touristen tummeln, gab es nur gähnende Leere. (Bild: AFP)
Die spanische Treppe in Rom im März 2021 - wo sich normalerweise zahlreiche Touristen tummeln, gab es nur gähnende Leere.

Italiener nicht sehr reisefreudig
5,3 Millionen Italiener änderten ihr Reiseziel und entschieden sich für eine nähere Destination. Auch die Zahl der Urlaubstage wurde laut einer Umfrage reduziert. Zu Weihnachten blieben sechs von zehn Befragten maximal zwei Tage von zu Hause weg, ohne ihre Region zu verlassen, während nur fünf Prozent ins Ausland verreisten.

Zwischen Silvester und dem Dreikönigsfest werden lediglich acht Prozent der Italiener ins Ausland reisen, vor der Pandemie lag dieser Prozentsatz bei 20 Prozent. „In dieser Situation verschiebt sich die mögliche Erholung des Tourismus auf den Sommer 2022, fast 30 Monate nach dem Beginn der Pandemie“, betonte Confcommercio.

„Exponentielle Zunahme der Stornierungen“
Der Handelsverband unterstrich auch „die exponentielle Zunahme der Stornierungen im Gaststättengewerbe in den letzten Tagen und die dramatische Situation des Unterhaltungssektors mit der Schließung vieler Betriebe“. Besorgniserregend sei auch die Lage der Diskotheken, die wegen des neuen Pandemie-Notstandes bis 31. Dezember geschlossen sind.

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