Forscher in den USA haben vermutlich herausgefunden, warum viele Corona-Patienten auch lange nach ihrer Infektion unter Langzeitfolgen (Long Covid) leiden. Der Erreger kann auch 230 Tage nach dem Auftreten von Symptomen noch im Körper schlummern. Die verzögerte Ausscheidung des Virus könnte dafür verantwortlich sein, dass so viele Erkrankte noch Monate nach der Ansteckung mit SARS-CoV-2 unter schweren Beschwerden leiden.
Wenn vier Wochen nach der Erkrankung mit dem Coronavirus noch Krankheitssymptome bestehen, sprechen Mediziner von Long Covid. Noch ist nicht vollständig geklärt, welche Personengruppen besonders gefährdet sind: Laut Gesundheitsministerium sind „sowohl junge, agile Personen, deren Covid-19-Erkrankung mild verlaufen ist, als auch Patientinnen/Patienten, die schwer erkrankt waren“ davon betroffen. Menschen über 50 Jahre, Vorerkrankte, Übergewichtige und Frauen sollen allerdings häufiger unter Spätfolgen leiden.
Virus befällt erst Atemwege und dann andere Organe
Innerhalb weniger Tage kann sich der Erreger über die Atemwege auf andere Organe, wie Herz oder Gehirn, ausbreiten. Dort kann sich das Virus über Monate festsetzen, wie Wissenschaftler in einer Studie des National Institutes of Health in Bethesda in Maryland herausfanden. Spuren des Erregers wurden bis zu 230 Tage nach dem Einsetzen der ersten Symptome in Körpern entdeckt. Das könnte der Grund für die noch rätselhaften Spätfolgen sein.
Hoffnung auf bessere Behandlungsmöglichkeiten
„Das ist eine bemerkenswert wichtige Arbeit“, hielt der Epidemiologe Ziyad Al-Aly fest. „Seit einiger Zeit fragen wir uns, warum Covid so lange auf so viele Organsysteme zu wirken scheint. Diese Studie wirft etwas Licht ins Dunkel und kann helfen zu erklären, warum Long Covid selbst bei Menschen mit leichter oder asymptomatischer akuter Erkrankung auftreten kann.“ Die neue Erkenntnis könnte nun helfen, Betroffene besser zu behandeln. Für die Studie wurden an Corona verstorbene Patienten untersucht.
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