Es war wohl der Corona-Pandemie, dem oftmaligen Homeschooling und möglicherweise auch der wachsenden Skepsis gegenüber staatlichen Institutionen geschuldet, dass im vergangenen Herbst gleich 2049 Kinder und Jugendliche in Niederösterreich vom ordentlichen Schulunterricht abgemeldet wurden. Doch die Ernüchterung stellte sich bei knapp 15 Prozent jener Eltern, die ihre Sprösslinge – aus welchen Gründen auch immer – lieber selbst und zu Hause in die Geheimnisse von ABC und Einmaleins einweihen wollten, bald ein. Denn mittlerweile sind exakt 297 der betroffenen Mädchen und Burschen wieder in die öffentlichen Schulen zurückgekehrt.
„Schwer zu ersetzen“
Offensichtlich hat sich bei den Erziehungsberechtigten doch die Erkenntnis durchgesetzt, dass Unterricht ohne professionelle Unterstützung nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. „Die Direktoren zwischen Enns und Leitha haben in vielen Gesprächen überzeugen können, dass Unterricht an der Schule nur sehr schwer bis gar nicht zu ersetzen ist“, ist Bildungsdirektor Johann Heuras überzeugt. Und die zuständige Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister ergänzt: „Schule ist schließlich mehr als nur simple Wissensvermittlung. Sie ist ein für Kinder und Jugendliche wichtiger Ort des Austausches und der Persönlichkeitsentwicklung.“
Unterricht in den Schulen ist einfach durch nichts zu ersetzen. Wir hoffen, dass die Eltern umdenken und ihre Kinder auf Dauer nicht daheim lassen.
Johann Heuras, Bildungsdirektor in Niederösterreich
Strengere Regeln
Nicht zuletzt deshalb sollen künftig strengere Regeln für Schulabmeldungen gelten. Sie müssen nun bereits am Ende des vorangegangenen Unterrichtsjahres erfolgen. Zudem wird ein Reflexionsgespräch nach dem ersten Semester mit der zuständigen Schulleitung zur Pflicht. Jedenfalls will man auch im neuen Jahr weiterhin versuchen, die Eltern betroffener Schüler zu überzeugen, ihren Kindern wieder „normalen“ Unterricht zu ermöglichen, heißt es.
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