Die Corona-Lage hat auch am Montag wieder die Experten des GECKO-Gremiums beschäftigt. Zunächst fand via Video-Schaltung ein „Test-Gipfel“ zu den vorhandenen österreichweiten Testkapazitäten statt, das Ergebnis der Arbeitssitzung blieb vorerst intern. Am Nachmittag tagte neuerlich die GECKO-Kommission, um die aktuelle Lage einzuschätzen. Ob neue Verschärfungen kommen, werden wohl erst die kommenden Tage zeigen.
Der um 10 Uhr gestartete „Test-Gipfel“ ging laut Informationen aus dem Gremium um circa 15 Uhr zu Ende. Dabei sollte erörtert werden, wie ein effektives Testangebot bundesweit realisiert werden kann. Neben Vertretern der Labor-Betreiber nahmen auch die beiden Gecko-Spitzen, Generalmajor Rudolf Striedinger und die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, Katharina Reich teil, ebenso Thomas Starlinger vom Covid-19 Future Operations Clearing Board. Mit am Tisch waren darüber hinaus Vertreter der Bundesländer, der Bundesbeschaffungs GmbH sowie des Justiz- und des Verteidigungsressorts. Ziel der Arbeitssitzung war es, den Ist-Stand in Sachen Testkapazitäten festzustellen und zu erheben, welche Möglichkeiten des Ausbaus bestehen. Nähere Informationen zu den Gesprächen gab es im Anschluss vorerst nicht.
GECKO tagte zu Omikron-Lage
Ab 17 Uhr tagte dann wieder die „gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination“ (GECKO), Ziel war eine Einschätzung der aktuellen Corona-Lage, wohl vor allem mit Blick auf die neue Virusvariante Omikron und die bevorstehende Infektionswelle. Auch bei diesem Treffen handle es sich um eine rein interne „Arbeitssitzung“, hieß es im Vorfeld. Information an die Öffentlichkeit gab es danach keine, ein Sprecher teilte nach rund drei Stunden lediglich mit, dass die Sitzung nun beendet sei. Etwaige Empfehlungen der Experten richten sich an die Bundesregierung, die dann gegebenenfalls darüber entscheidet. Allfällige Neuerungen würden erst in den kommenden Tagen verkündet werden. Striedinger und Reich stehen jedenfalls in „stetigem Austausch“ mit der Bundesregierung, hieß es seitens der Kommission.
Zuletzt tagte die GECKO-Kommission am Dienstag vergangener Woche. Wegen der sich aufbauenden Omikron-Welle wurden seitens des Gremiums Verschärfungen ab dem 27. Dezember empfohlen, etwa eine frühere Sperrstunde. Die Bundesregierung folgte am Mittwoch letzter Woche diesen Vorschlägen. Mit dem heutigen Montag sind die neuen Regeln in Kraft: Die Gastronomie-Sperrstunde wurde von zuvor 23 Uhr auf 22 Uhr vorverlegt - eine Maßnahme, die auch zu Silvester gilt (und auch die Hotellerie umfasst). Auch die Beschränkung der Teilnehmerzahl bei Events gilt nun: Bei Veranstaltungen sind nun maximal 2000 Personen zugelassen - je nach Setting auch weniger.
Vorerst wohl keine Maßnahmen
Weitere Maßnahmen sind wohl vorerst nicht zu erwarten. Für das weitere Vorgehen relevant werden könnte die Sitzung des Corona-Prognosekonsortiums am Dienstag. Aktuell ist die Lage in Österreich noch nicht dramatisch. Die Fallzahlen sind auch über Weihnachten tendenziell gesunken, allerdings beginnt die ansteckendere Omikron-Variante sich langsam auszubreiten. Das Büro von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gab am Sonntagabend bekannt, dass Omikron in der Bundeshauptstadt bereits etwas mehr als 50 Prozent des Infektionsgeschehens ausmacht.
Popper erwartet Anstieg der Welle
Der Simulationsexperte Niki Popper von der Technischen Universität (TU) Wien und dem TU-Spin-off dwh (das Teil des Prognosekonsortiums ist) erklärte am Montag im Ö1-„Morgenjournal“, man habe „starke Indizien“, dass die Welle im Jänner wieder steigen wird. „Das heißt, es wird die Zahl der Positiv-Testungen steigen.“ Das hänge damit zusammen, dass die Infektiosität von Omikron höher ist, aber vor allem auch damit, dass Omikron die Immunantwort stärker umgeht.
Popper - der auch GECKO-Mitglied ist -, sagte, man wisse noch nicht, ob die Zahl der Hospitalisierungen mit Omikron sinken werde. Man werde mit Omikron einen gewissen „Paradigmenwechsel“ erleben. „Das heißt, wir werden sehen, dass wahrscheinlich die Fallzahlen hoch bleiben oder hoch werden, aber idealerweise die schweren Erkrankungen auch durch die Impfungen zurückgehen. Und darauf müssen wir uns jetzt einstellen.“
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